Braucht es ein Gesetz?
Esa-Chef warnt vor Krieg im All

Esa-Chef Josef Aschbacher warnt in Brüssel vor Konflikten im Kosmos und den Gefahren durch Trümmer von Anti-Satellitenwaffen. Die EU unternimmt erste Schritte für ein Weltraumgesetz.
Publiziert: 23.05.2024 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2024 um 08:17 Uhr
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Esa-Chef Josef Aschbacher hat seine Besorgnis über mögliche Konflikte im Weltraum geäussert.
Foto: keystone-sda.ch
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Chef der Europäischen Raumfahrtagentur Esa hat vor den Folgen einer Ausbreitung von Kriegshandlungen ins Weltall gewarnt. Wenn eine Nation Anti-Satellitenwaffen einsetze, erzeuge dies Trümmer, die auch eigene Satelliten gefährdeten, sagte Josef Aschbacher am Donnerstag in Brüssel. Dies sei eine Sorge, «die wir alle haben», so der Österreicher.

Russland hat nach Darstellung der USA einen Satelliten ins All geschickt, bei dem es sich wahrscheinlich um eine Weltraumwaffe handelt. Der Satellit könne vermutlich andere Satelliten angreifen und befinde sich in einer erdnahen Umlaufbahn, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag. Der Start sei am 16. Mai erfolgt. Ähnliche russische Starts habe es bereits 2019 und 2022 gegeben.

Esa unterstützt Weltraumgesetz

Im Februar hatten US-Berichte über atomare Ambitionen Russlands im All für Aufsehen gesorgt. Das nukleare Potenzial solle sich gegen Satelliten richten und könne damit eine Bedrohung für die nationale wie die internationale Sicherheit darstellen, hiess es damals. Russlands Präsident Wladimir Putin (71) reagierte auf die Berichte und sagte, man sei gegen eine Stationierung von Atomwaffen im Weltall.

In Brüssel trafen sich am Mittwoch und Donnerstag zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Raumfahrt. Bei dem Treffen besprachen sie auch ein mögliches EU-Weltraumgesetz. «Wir haben von den Mitgliedstaaten gehört, dass es ein starkes Interesse daran gibt, dass die Kommission einen Vorschlag vorlegt», sagte ein Vertreter der EU-Kommission. Man werde in den kommenden Wochen intensiv daran arbeiten, den Vorschlag vorzulegen.

Esa-Chef Aschbacher sicherte der EU-Kommission Unterstützung für das Weltraumgesetz zu. Es sei nicht an ihm, zu bestimmen, was in dem Gesetzesvorschlag stehen solle, aber man sei daran interessiert, die Raumfahrtindustrie durch Vereinheitlichung von Standards und Aktivitäten zu stärken.

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