Mädchen (†7) ertrunken
Migrantenboot kentert im Ärmelkanal

Ein kleines Kind ist bei dem Versuch von Migranten nach Grossbritannien zu gelangen gestorben. Alle Passagiere des viel zu kleinen Bootes seien ins Wasser gefallen, hiess es.
Publiziert: 03.03.2024 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2024 um 12:25 Uhr
Ein kleines Mädchen überlebte die misslungene Durchquerung des Kanals nicht. (Symbolbild)
Foto: imago images/i Images

Beim Versuch, den Ärmelkanal von Nordfrankreich nach Grossbritannien zu überqueren, ist am Sonntag eine Siebenjährige ertrunken. Das Mädchen befand sich gemeinsam mit 15 anderen Migranten, darunter ihre Familie, auf einem kleinen Boot, das im Wasserlauf Aa in Watten kenterte, wie die Präfektur des Département du Nord erklärte. Die Aa mündet bei Watten in die Nordsee.

Das Boot sei «nicht für so viele Menschen ausgelegt» gewesen, hiess es in einer Pressemitteilung der Präfektur. Es sei «kurz, nachdem die Personen eingestiegen waren», einige Kilometer vor der Küste gekentert. Dabei seien alle Passagiere ins Wasser gefallen, erklärte die Präfektur gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Zehn Personen im Spital

Die Staatsanwaltschaft Dünkirchen teilte mit, im Zusammenhang mit dem Unglück seien mehrere Verdächtige in Gewahrsam genommen worden. Ihnen drohten möglicherweise Verfahren wegen Menschenschmuggels, Bildung einer kriminellen Vereinigung und fahrlässiger Tötung.

Ein Spaziergänger hatte nach dem Unglück Gendarmerie und Feuerwehr alarmiert, die kurz darauf eintrafen. Die Eltern des Mädchens wurden in ein Krankenhaus in Dünkirchen gebracht. Ein Paar, zwei Männer sowie sechs Kinder, die ebenfalls an Bord des «offenbar gestohlenen» Boots waren, befanden sich der Präfektur zufolge nicht in Gefahr. Insgesamt kamen zehn der 16 Passagiere ins Spital.

Es handelt sich bereits um das dritte tödliche Unglück im Zusammenhang mit einer versuchten Ärmelkanalüberquerung in diesem Jahr. Am Mittwoch war ein Türke (22) aus bisher unbekannter Ursache aus einem Flüchtlingsboot gestürzt und ertrunken, zwei weitere Migranten wurden ebenfalls vermisst. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt zwölf Menschen beim Versuch, den Ärmelkanal zu überqueren, ums Leben. (AFP)

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