Bolsonaro blieb fern
Links-Politiker Lula als brasilianischer Präsident vereidigt

Nach einem hitzigen Wahlkampf startet Lula nun seine dritte Amtszeit als Präsident Brasiliens an. Der abgewählte Präsident Jair Bolsonaro hat sich an der Vereidigung nicht blicken lassen.
Publiziert: 01.01.2023 um 19:30 Uhr
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Der neue Präsident Brasiliens Luiz Inácio Lula da Silva mit seiner Frau Rosangela Silva bei seiner Vereidigung am Sonntag.
Foto: keystone-sda.ch

Luiz Inácio Lula da Silva (77) ist als neuer Präsident Brasiliens vereidigt worden. Der 77-Jährige legte am Sonntag im Kongress seinen Amtseid ab. Zuvor war er mit seiner Ehefrau Janja sowie dem neuen Vizepräsidenten Geraldo Alckmin und dessen Frau in einem offenen Rolls Royce durch die Hauptstadt Brasília gefahren. Tausende Anhänger jubelten ihm zu. Mehr als ein Dutzend Staatschefs nahmen an der Amtseinführung teil, darunter auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66). Nach den Feierlichkeiten war ein grosses Musikfestival mit mehr als 40 Künstlern geplant.

Lula hatte das grösste Land Lateinamerikas bereits von 2003 bis 2010 regiert. Er ist nun der erste demokratisch gewählte Präsident in Brasilien, der eine dritte Amtszeit antritt. Er hatte sich bei der Stichwahl im Oktober gegen seinen Vorgänger Jair Bolsonaro (67) durchgesetzt. Entgegen den Gepflogenheiten nahm der abgewählte Präsident nicht an der Vereidigung teil. Mit seiner Familie war er bereits am Freitag in die USA gereist.

Lula steht nun vor grossen Herausforderungen. Nachdem sein Vorgänger die Gesellschaft tief gespalten und das Land isoliert hat, will der neue Präsident Brasilien versöhnen und wieder auf das internationale Parkett führen. Lula kündigte eine entschlossene Umweltschutz- und Klimapolitik und Massnahmen gegen den wieder zunehmenden Hunger an. Allerdings bekommt er es mit einem Kongress zu tun, in dem Anhänger des abgewählten Präsidenten Bolsonaro die grösste Fraktion stellen. (SDA)

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