Enorme Sicherheitsvorkehrungen
Mega-Party zum Machtwechsel in Brasilien

Wenige Tage nach dem Tod von Fussball-Legende Pelé steht in Brasilien ein politisches Spektakel an: Der gewählte linksgerichtete Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wird am Neujahrstag offiziell in seine dritte Amtszeit eingeführt.
Publiziert: 31.12.2022 um 10:33 Uhr
Kann er sein politisch gespaltenes Land einen und seine Gegner aus dem Lager von Bald-Ex-Präsident Jair Bolsonaro ins Boot holen? Der mit knappem Ergebnis gewählte designierte Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kurz vor seiner Amtseinführung. (Aufnahme vom 2. Dezember 2022)
Foto: Eraldo Peres

Rund 300'000 Feiernde und mehr als ein Dutzend Staats- und Regierungschefs werden zu der Vereidigung in der Hauptstadt Brasília erwartet.

Überschattet wird die Party von Sicherheitsbedenken. Am Heiligabend war in Brasília ein Sprengstoffattentat gescheitert. Ein festgenommener Anhänger des bisherigen rechtsnationalistischen Präsidenten Jair Bolsonaro soll Sprengsätze an einem Tanklastwagen platziert und so versucht haben, vor dem Machtwechsel Chaos zu verbreiten. Er habe die «Einführung des Kommunismus in Brasilien» verhindern wollen, sagte der Beschuldigte den Ermittlern.

Angesichts der Trauer um Fussball-Legende Pelé versuchte Lula kurz vor seinem Amtsantritt, den angemessenen Ton zu treffen. Er würdigte den dreifachen Weltmeister als Nationalhelden. Dessen Vorgänger Bolsonaro ordnete als eine seiner letzten Amtshandlungen eine dreitägige Staatstrauer als «Zeichen des Respekts» für Pelé an.

Wegen der Sicherheitslage und des für Sonntag erwarteten Regenwetters war unklar, ob Lula an der Amtseinführung traditionsgemäss in einem Oldtimer-Cabrio teilnehmen wird - oder in einem geschlossenen und gepanzerten Wagen.

Fest steht hingegen, dass die Delegationen von mindestens 53 Staaten der Amtsübernahme beiwohnen werden - darunter alleine 17 Staats- und Regierungschefs. Auch das ist ein Rekordwert. Neben dem spanischen König Felipe VI. werden unter anderem die Staatsoberhäupter der Nachbarstaaten Argentinien, Chile und Kolumbien erwartet.

(SDA)

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