Schock-Bilder aus den USA: Ein Polizist zielt auf einen Mann im Rollstuhl. Dann drückt er ab. Neun Mal! Die Aufnahmen der Bodycam machen fassungslos. Hintergrund des Einsatzes: Verdacht auf Ladendiebstahl.
Dem Rollstuhlfahrer Richard R.* (†61) wurde vorgeworfen, einen Werkzeugkasten aus dem nahe gelegenen Laden in der Stadt Tuscon geklaut zu haben. Also wurde die Polizei alarmiert. Und Ryan L.*, der seit vier Jahren im Einsatz ist, kam vorbei. Vor Ort nahm er die Verfolgung auf. Auf den Aufnahmen der Bodycam ist zu hören, wie R. den 61-jährigen Richard R. dazu auffordert, stehenzubleiben.
Schliesslich kann die Polizei L. einholen. Er soll die Quittung für den Werkzeugkasten zeigen. Doch anstatt der Quittung zog der Mann im Rollstuhl ein Messer hervor und sagte: «Hier ist Ihre Quittung!»
Beamte erschiesst mutmasslichen Dieb mit neun Schüssen
Auf die Bitten das Messer wegzulegen, antwortete der mutmassliche Ladendieb: «Wenn Sie wollen, dass ich das Messer weglege, müssen sie mich erschiessen» – und fuhr in ein anderes Geschäft. Zu diesem Zeitpunkt kommt eine Beamtin als Verstärkung dazu.
R. folgt dem Rollstuhlfahrer, die Beamtin läuft in kurzem Abstand hinterher. Ihre Körperkamera zeigte, wie R. rief: «Gehen Sie nicht in den Laden.» Nur Sekunden später werden neun Schüsse abgefeuert, der Mann im Rollstuhl sackt in sich zusammen und fällt zu Boden.
Kurz darauf zeigt das Video, wie R. dem am Boden liegenden Mann Handschellen anlegen möchte. Ein Notarzt wird gerufen, doch es ist bereits zu spät: L. erliegt noch vor Ort seinen Verletzungen.
«Skrupellos und unverantwortlich»
Der Aufschrei ist gross. Und R. ist mittlerweile seinen Job los, wie «CNN» berichtet. «Die Anwendung tödlicher Gewalt bei diesem Vorfall ist ein klarer Verstoss gegen die Richtlinien der Abteilung und steht in direktem Widerspruch zu mehreren Aspekten unseres Trainings zur Anwendung von Gewalt», sagte Magnus. «Infolgedessen hat die Abteilung heute früh beschlossen, Officer Remington zu entlassen».
Weiter erklärte Magnus, dass der Vorfall von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Pima untersucht wird. Gegenüber CNN betitelte die Bürgermeisterin von Tucson das Verhalten des Beamten als «skrupellos und unverantwortlich». Weiter würde sie eine vollständige Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft unterstützen.
«Es sind Momente wie dieser, die unsere Entschlossenheit auf die Probe stellen, Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit zu gewährleisten», sagte die Bürgermeisterin. «Wir sind dies allen Bürgern von Tucson schuldig.» (chs)
* Namen bekannt