In dem Video spreche der 15-Jährige darüber, am nächsten Tag Schüler an seiner Schule zu erschiessen, sagte der Polizist Tim Willis vom Sheriffs-Büro im Bezirk Oakland am Mittwoch anlässlich der ersten Vorführung des Beschuldigten bei einer Haftrichterin. Richterin Nancy Carniak verfügte die Überstellung des Tatverdächtigen von einer Jugendeinrichtung in ein Bezirksgefängnis, wo er isoliert von anderen Insassen bleibe. Der Beschuldigte war per Video zugeschaltet.
Staatsanwältin Karen McDonald hatte zuvor mitgeteilt, dass der 15 Jahre alte Tatverdächtige als Erwachsener angeklagt werde. Sie sagte am Mittwoch, ihm würden unter anderem Terrorismus mit Todesfolge und vierfacher Mord ersten Grades vorgeworfen.
Täter verweigert Aussage
Der Schütze hatte am Dienstag an der Highschool in Oxford nördlich der Metropole Detroit das Feuer eröffnet. Vier seiner Mitschüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren wurden getötet. Sechs weitere Schüler und eine Lehrerin wurden durch Schüsse verletzt. Der mutmassliche Täter besuchte die zehnte Klasse der Schule. Er wurde festgenommen. Sein Motiv ist unklar. Nach Angaben der Polizei verweigert er die Aussage.
Sheriff Mike Bouchard sagte am Mittwoch, die Polizei habe vor der Tat keinerlei Informationen über den Verdächtigen gehabt. Man habe aber später erfahren, dass Vertreter der Schule am Tag vor und am Tag der Tat Kontakt mit dem Schüler gehabt habe, «weil sie sein Verhalten im Klassenzimmer für bedenklich hielten».
Eltern des Schützen noch am Morgen in der Schule
Die Eltern des Beschuldigten seien noch am Morgen der Tat zu einem persönlichen Gespräch mit Schulvertretern in der Highschool gewesen. «Der Inhalt dieses Treffens ist offensichtlich Teil der Ermittlungen.»
Bouchard sagte, der Schütze habe am Dienstag mehr als 30 Schüsse abgefeuert. Er habe bei seiner Festnahme noch 18 unverbrauchte Patronen bei sich gehabt. Die Polizei teilte mit, sie habe eine Handfeuerwaffe beschlagnahmt, die dem Vater des mutmasslichen Täters gehöre.
Es sei noch unklar, wie der Täter an die erst vor wenigen Tagen erworbene Waffe herangekommen sei. Bouchard sagte, es sei nicht ausgeschlossen, dass Anklage gegen die Eltern erhoben werde. (SDA)