Killer-Cop Chauvin zu 22,5 Jahren Knast verurteilt
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George-Floyd-Prozess
Killer-Cop Chauvin zu 22,5 Jahren Knast verurteilt

Im Verfahren zur Tötung des Afroamerikaners George Floyd ist am Freitag das Urteil gegen Derek Chauvin verkündet worden. Der verurteilte Ex-Polizist muss 22 Jahre und 6 Monate ins Gefängnis.
Publiziert: 25.06.2021 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2021 um 12:21 Uhr
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Ex-Polizist Derek Chauvin muss hinter Gitter.
Foto: Keystone

Ein Jahr nach dem brutalen Tod von George Floyd (†46) ist ein erstes Urteil gegen die beteiligten Personen gefallen. Ex-Polizist Derek Chauvin (45), der Hauptverantwortliche für den Tod von Floyd, muss 22,5 Jahre hinter Gitter. Das hat ein Gericht in der Stadt Minneapolis am Freitag entschieden. Chauvin wurde bereits im April von Geschworenen unter anderem wegen Mordes zweiten Grades schuldig gesprochen.

Richter Peter Cahill ging nicht detailliert auf die Herleitung des Urteils ein, sagte aber, es handle sich nicht um ein Urteil «auf Basis der öffentlichen Meinung oder Emotionen.» Cahill hatte die besondere Schwere der Tat anerkannt. US-Präsident Joe Biden (78) äussert sich zum Strafmass und wertete die Strafe in einer ersten Reaktion als «angemessen».

Die Staatsanwaltschaft forderte 30 Jahre Haft, die Verteidigung von Chauvin hingegen eine Bewährungsstrafe. Staatsanwalt Matthew Frank begründete die Urteilsforderung am Freitag damit, dass Chauvin seine «Macht missbraucht» habe. Wir haben keine Zweifel daran, dass Polizisten einen enorm anspruchsvollen Job ausüben und auch Fehler machen. Chauvin hat allerdings sämtliche Richtlinien missachtet und gewalttätig agiert. Das ist inakzeptabel.»

Tränen am Rednerpult

Vor der Urteilsverkündung erhielten die Angehörigen von Floyd noch einmal die Gelegenheit, sich zu äussern. «Millionen Menschen haben den Tod meines Onkels gesehen. Ich finde noch immer keine Worte, welche den Schmerz beschreiben, den ich tagtäglich aushalten muss», sagt Floyds Neffe Brandon Williams. «Wir werden nie wieder Familienfeste feiern können. Unsere Familie muss für immer mit gebrochenen Herzen leben.»

George Floyd’s Bruder Terrence bricht am Rednerpult in Tränen aus. «Ich frage mich nur: Was haben Sie sich gedacht? Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie meinem Bruder das Knie auf den Hals gedrückt haben?», fragt er in Richtung von Chauvin. Der zweite Bruder Philonise Floyd sagt, nur die Höchststrafe helfe der Familie, endlich Ruhe zu finden.

«Er hat ein grosses Herz»

Chauvins Mutter Carolyn Pawlenty sagte, ihr Sohn sei in den vergangenen Monaten als Rassist und Monster bezeichnet worden. Das habe ihr das Herz gebrochen. «Ich habe immer an deine Unschuld geglaubt», sagte sie unter Tränen an ihren Sohn gerichtet. Chauvin sei ein «ruhiger und ehrenhafter» Mensch. «Er hat ein grosses Herz», sagte Pawlenty. Der Ex-Polizist selbst nahm die Aussage ohne Regung auf.

Chauvin selbst wandte sich erstmals selbst an die Familie. «Ich möchte den Angehörigen mein Beileid aussprechen», sagte er. Eine vollständige Stellungnahme blieb allerdings aus.

Floyd kam am 25. Mai 2020 nach einer brutalen Festnahme ums Leben. Polizist Derek Chauvin drückte sein Knie über neun Minuten lang auf Chauvins Hals, selbst als dieser bereits um Hilfe flehte. Floyd verlor das Bewusstsein und verstarb wenig später. Die Festnahme erfolgte wegen des Verdachts, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Der brutale Tod Floyds löste heftige Reaktionen auf der gesamten Welt aus.

Chauvin selbst kann gegen das Urteil Berufung einlegen. (zis)

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