Bei einer Gewalttat am Dienstagabend (Ortszeit) in einem Supermarkt im US-Bundesstaat Virginia sind sieben Menschen durch Schüsse getötet worden. Darunter sei auch der mutmassliche Schütze, teilt die Verwaltung der Ostküsten-Stadt Chesapeake unter Berufung auf die Polizei auf Twitter mit. Medienberichten zufolge wurden mindestens fünf Verletzte in Krankenhäuser gebracht.
Der Sender CNN berichtet unter Berufung auf die Ermittler, bei dem Täter könne es sich um einen Angestellten oder ehemaligen Angestellten gehandelt haben. Er habe in einem Pausenraum auf seine Opfer gefeuert und dann mit einer Schusswaffe Suizid begangen. Von offizieller Seite gibt es dazu zunächst keine Angaben. Die Polizei teilt lediglich mit, Beamte hätten nicht auf den Angreifer geschossen. Ein Todesopfer sei ausserhalb des Gebäudes gefunden worden.
Suche nach möglichen Opfern geht weiter
Der Vorfall ereignete sich zwei Tage vor Thanksgiving, als viele Menschen Einkäufe für den in den USA so wichtigen Feiertag zum Erntedankfest erledigten. Um 22.12 Uhr (Ortszeit) sei die Polizei wegen Schüssen in einem Walmart-Supercenter alarmiert worden, sagte Polizeisprecher Leo Kosinski. Beim Betreten des Gebäudes hätten Beamte «mehrere Tote und mehrere Verletzte» vorgefunden. Es handele sich um ein sehr grosses Geschäft, die Suche nach weiteren möglichen Opfern dauere noch an. Auf Bildern und Videos sind Dutzende Polizeiautos und Krankenwagen vor dem Einkaufszentrum zu sehen.
«Es ist traurig. Wir sind ein paar Tage vor Thanksgiving. Es ist eine schlimme Zeit für alle Beteiligten, vor allem für die Opfer. Es ist furchtbar», fügte Kosinski hinzu. «Gott sei Dank bin ich zu spät gekommen», sagte ein Mitarbeiter der Nachtschicht dem örtlichen Sender WAVY TV. «Wir sind schockiert über dieses tragische Ereignis», teilte der Einzelhandelsriese Walmart in einer Stellungnahme mit. Das Unternehmen arbeite eng mit der Polizei in Chesapeake zusammen. Die Stadt hat rund 250'000 Einwohner.
Landesweit werden 50 Menschen pro Tag erschossen
Die für Chesapeake zuständige Senatorin Louise Lucas von der Demokratischen Partei rief auf Twitter dazu auf, die «Epidemie der Schusswaffengewalt» in den USA zu beenden. Erst am Wochenende waren bei Schüssen in einem bei Schwulen, Lesben und der Trans-Gemeinschaft populären Nachtclub im US-Bundesstaat Colorado fünf Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden. Die Woche davor hatte ein Student auf dem Campus der Universität von Virginia drei andere Studenten erschossen.
Die USA haben seit langem mit einem riesigen Ausmass an Waffengewalt zu kämpfen. Schusswaffen sind in dem Land oft leicht erhältlich. Nach jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde CDC wurden in den USA allein 2020 rund 20'000 Menschen erschossen – also mehr als 50 pro Tag. (SDA/noo)