Jewgeni Prigoschin (62) probte am 24. Juni den Aufstand gegen den Kreml – und verlor. Die russischen Sicherheitsbehörden durchsuchten seine Wohn- und Geschäftsräume in mehreren Städten und beschlagnahmten zehn Milliarden Rubel – das entspricht rund 99 Millionen Franken.
Jetzt sind Bilder von der Razzia aufgetaucht, die zeigen, wie Prigoschin in Russland gelebt haben soll: Offenbar in Saus und Braus. Sie zeigen vor allem viele Waffen – sogar im Schlafzimmer.
Bilder von Enthauptungen eingerahmt
Prigoschin verfügte offenbar über ein eigenes Krankenzimmer, einen Swimmingpool, eine Sauna, einen Fitnessraum, einen Heli-Landeplatz (samt Heli) und über einen Gebetsraum. Verstörend: Eingerahmt und aufgehängt hatte der Wagner-Boss ein Foto von menschlichen Köpfen, offenbar nach Enthauptungen.
Neben den unzähligen Waffen fanden die Spezialeinheiten auch Perücken, Goldbarren, gefälschte Pässe – und Kisten mit Bündeln von Bargeld. Ein riesiger Vorschlaghammer, ein Symbol der Wagner-Gruppe, stand in einem Raum mit der Aufschrift «für Verhandlungen».
Kurz nach der Veröffentlichung der Bilder aus seiner Villa kursierten auf russischen Kanälen auch Fotos, die Selfies des verkleideten Prigoschins zeigen.
Prigoschin erhielt Geld zurück
Insgesamt 80 Kisten voller Wertgegenstände und Bargeld wurden bei der Durchsuchung von Prigoschins Gemächern sichergestellt – allerdings kriegte er diese mittlerweile zurück.
Ein Fahrer holte die zehn Milliarden Rubel, mehrere Hunderttausend Dollar und fünf Goldbarren am Sonntag mit einer Vollmacht in St. Petersburg ab und brachte alles nach Moskau, wo sich Prigoschin zu diesem Zeitpunkt befunden haben soll. Wo er jetzt ist, ist unbekannt. (neo)