Thomas Matthew Crooks (†20) versuchte, den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (78) bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania zu erschiessen. In den 48 Stunden vor der Tat bereitete Crooks seine Tat akribisch vor, wie CNN-Recherchen zeigen.
Am Tag vor dem Attentat suchte der junge Mann demnach einen Schiessstand auf, in dem er Mitglied war. Dort feuerte er mehrmals auf eine Zielscheibe. Am Morgen danach erwarb Crooks in einem Baumarkt nahe seines Heimatortes eine eineinhalb Meter hohe Leiter. In einem Waffengeschäft besorgte sich der schmächtige junge Mann zudem 50 Schuss Munition.
In der nächsten Stunde fuhr Crooks mit seinem Auto ins ungefähr eine Stunde entfernte Butler, wo Trumps Wahlkampfveranstaltung stattfand. Im Gepäck: mehrere Sprengsätze und ein Sturmgewehr. Die Waffe stammte aus dem legalen Waffenbesitz seines Vaters Matthew.
Ermittler tappen immer noch im Dunkeln
Um 18.12 Uhr feuerte Crooks das erste Mal auf den Ex-Präsidenten. Trump hielt sich am Rednerpult fest, unterbrach seinen Satz und griff sich ans rechte Ohr. Zwei weitere Schüsse folgten. Trump duckte sich hinter das Pult. Secret-Service-Agenten warfen sich schützend auf ihn. Crooks feuerte laut Staatsanwaltschaft vom Dach eines Bürogebäudes neben dem Veranstaltungsgelände. Er wurde von Sicherheitskräften erschossen.
Was er vor der Tat machte, wissen die Ermittler nun – doch bezüglich des Motivs von Crooks tappen sie immer noch weitgehend im Dunkeln. Selbst nach der Sichtung seiner Handydaten, der Durchsuchung seines Computers sowie seines Schlafzimmers und der Befragung seiner Familie und Freunde haben die Ermittler immer noch keine Beweise gefunden, die auf einen politischen oder ideologischen Hintergrund hindeuten, berichtet CNN unter Berufung auf Ermittlungskreise.
Kletterte er mit der gekauften Leiter auf das Gebäude?
Crooks' Online-Aktivitäten zeigen zwar ein Interesse an Computern und Videospielen, liefern bisher aber keine Erklärung für die Tat. Was klar ist: Offenbar plante er eine noch grössere Attacke, da er einen Fernzünder bei sich und Bomben im Auto geladen hatte. Woher er sich das Wissen zum Bombenbau aneignete, ist unklar.
Der Schützenverein, in dem sowohl Crooks als auch sein Vater Mitglied sind, distanzierte sich nach dem Anschlag von der Gewalttat. Ob Crooks die gekaufte Leiter und die Munition tatsächlich auf dem Dach eingesetzt hat, wird derzeit untersucht. Die betroffenen Geschäfte zeigten sich nach Bekanntwerden von Crooks Einkäufen ebenfalls schockiert.
Die Eltern des erschossenen Täters kooperieren derweil mit den Behörden, wie CNN weiter schreibt. Sie können sich die Tat ihres Sohnes nicht erklären.