Ein ranghoher Regierungsvertreter ist in der Ukraine wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Wie der Geheimdienst SBU am Montag mitteilte, wurde der Energie-Staatssekretär wegen des Verdachts in Untersuchungshaft genommen, eine halbe Million Dollar (rund 434'000 Franken) Bestechungsgeld angenommen zu haben.
Der SBU sprach von der Aufdeckung eines «Plans zur Korruption im grossen Stil». Demnach liess sich der von ukrainischen Medien als Oleksandr Cheilo identifizierte Staatssekretär von westukrainischen Bergbauunternehmen mit Bestechungsgeldern schmieren, um die Verlegung von Material aus frontnahen ostukrainischen Bergwerken in den Westen des Landes zu ermöglichen.
Nicht der erste Korruptionsskandal in der Ukraine
Er sei gemeinsam mit drei mutmasslichen Komplizen «auf frischer Tat ertappt worden». Den Verdächtigen drohen demnach bis zu zwölf Jahre Gefängnis und die Beschlagnahmung ihres Vermögens. Die Regierung verkündete die Entlassung des Staatssekretärs.
Der Kampf gegen die Korruption gehört zu den wichtigsten Forderungen Brüssels an Kiew bei den Beitrittsgesprächen zur Europäischen Union. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 waren in dem Land mehrere Korruptionsskandale aufgedeckt worden, unter anderem im Verteidigungs- und im Agrarministerium.