Bei minus 35 Grad Heizung abgedreht
Mit dieser fiesen Strategie rekrutiert Putin Häftlinge

Kremlmachthaber Wladimir Putin bedient sich eines eiskalten Tricks, um die verlorenen Truppen an der Front zu ersetzen. Er gestaltet das Leben in den Gefängnissen derart unattraktiv, dass die Häftlinge lieber in den Krieg ziehen, statt im Knast zu sitzen.
Publiziert: 13.01.2024 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2024 um 10:56 Uhr
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Damit die Häftlinge an die Front ziehen, lässt der russische Präsident Putin sie in den Gefängnissen frieren.
Foto: keystone-sda.ch

Einmal mehr greift der russische Präsident Wladimir Putin (71) zu skrupellosen Mitteln, um Russland in der Ukraine einen Sieg einzufahren.

Dieses Mal nutzt er die eisige Kälte für seine Zwecke: Vergangene Woche hatte die Kältepeitsche Russland fest im Griff – die Temperaturen sanken in vielen Teilen Russlands auf bis zu Minus 35 Grad.

Um die Häftlinge an die Front zu locken, drehte der Kremlmachthaber in den Gefängnissen also kurzerhand die Heizung ab. Ganz nach dem Motto: Frieren oder an die Front, wie die «Bild» berichtet.

So perfide ist die Strategie dahinter

Die Gründerin der Nichtregierungsorganisation «Russland hinter Gittern», Olga Romanowa (57), weiss, was hinter der Strategie des Kremls steckt: «Die Umstände in den Gefängnissen sollen derart unerträglich gemacht werden, damit Männer, die dort sitzen, in die Ukraine gehen», so Romanowa.

Der Grund, weshalb Putin zu dieser Massnahme greife, sei dabei besonders perfide. So gäbe es in Russland drei Bevölkerungsgruppen, für die die meisten kein Mitleid empfinden, wenn sie an der Front sterben.

«Häftlinge, Minderheiten, die in den armen, von Moskau fernen Regionen wohnen und neue Staatsbürger. Solange diese drei Gruppen in der Ukraine kämpfen und sterben, kann Putin dem Rest der Bevölkerung eine scheinbare Normalität vorgaukeln», erklärt Romanowa.

«Häftlinge werden massenhaft geopfert»

Es ist nicht das erste Mal, dass der Kreml in den Gefängnissen Häftlinge für den Krieg in der Ukraine rekrutiert. Früher haben das vor allem die Anhänger des Wagner-Bosses Jewgeni Prigoschin (†62) übernommen, seit seinem Tod hat sich die russische Armee dem selbst angenommen.

Damit die Gefangenen auch einwilligen, in den Krieg zu ziehen, wird ihnen nach sechs Monaten an der Front Straffreiheit versprochen. Zudem winkt ihnen ein für Russland anständiger Sold von umgerechnet knapp 1870 Schweizer Franken.

Trotz der geschaffenen Anreize wird es für die Häftlinge immer unattraktiver, in den Krieg zu ziehen. Der Grund: Aufgrund der hohen Verluste auf Putins Seite, gehen sie schon Beginn weg davon aus, dass sie nichts von der versprochenen Straffreiheit haben würden.

Das bestätigt auch Romanowa: «Die Häftlinge werden einfach massenhaft auf die ukrainische Verteidigungslinie geschickt und dabei geopfert.» (dzc)

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