Auf einen Blick
- Audioaufnahme von Implosion des Titan-Tauchboots aufgetaucht
- Untersuchung im September 2024 bestätigte Bedenken bei struktureller Integrität und Design des U-Boots
- Fenster für 1300 Meter ausgelegt, obwohl U-Boot fast dreimal tiefer tauchen sollte
Ein Rauschen, ein lauter, dumpfer Knall und anschliessend nichts als Stille. In einer unheimlichen Audioaufnahme wurden die letzten Momente des Titan-Tauchbootes aufgezeichnet, das im Juni 2023 auf dem Weg zum Titanic-Wrack implodierte.
Wie das britische Nachrichtenportal «LBC» berichtet, handelt es sich bei der Aufnahme vermutlich um die «akustische Signatur» der Implosion vom 18. Juni 2023. Das Geräusch wurde von einem Gerät der National Oceanic and Atmospheric Administration etwa 1450 Kilometer südlich von Neufundland, Kanada, aufgezeichnet, wo das U-Boot zuletzt auf dem Radar gesichtet wurde. Dies gaben Beamte der US-Küstenwache bekannt.
Der Fall sorgte im Sommer 2023 weltweit für grosse Schlagzeilen. Das U-Boot der Firma Ocean Gate mit fünf Insassen verschwand plötzlich vom Radar. Es folgte eine riesige Suchaktion. Lange bangten die Angehörigen der Passagiere um das Leben ihrer Liebsten. Schliesslich wurden Teile des Tauchbootes auf dem Meeresboden gefunden.
Alle fünf Insassen starben
An Bord befanden sich der CEO von Ocean Gate Stockton Rush (†61), der Unternehmer Shahzada Dawood (†48) und sein Sohn Suleman (†19), Milliardär Hamish Harding (†58) sowie der französische Taucher Paul-Henri Nargeolet (†77). Der Kontakt zum Begleitschiff Polar Prince brach etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des als zweieinhalbstündig geplanten Tauchgangs ab.
Eine Untersuchung des Unglücks im September 2024 brachte neue Aufnahmen des zerstörten U-Boots ans Licht. Die Ermittler äusserten darauf Bedenken hinsichtlich der strukturellen Integrität und des Designs des U-Bootes. Das einzige Fenster des Bootes war laut Hersteller nur für eine Tiefe von 1300 Metern ausgelegt – obwohl das U-Boot auf seiner Mission fast dreimal so tief tauchen sollte.
Ein weiteres Problem war die ungewöhnliche Konstruktion aus Kohlefaser und Harzschichten. Zudem seien die Verbindungsstellen zwischen Kohlefaserteilen und Titanringen besonders schwache Punkte in der Konstruktion gewesen. Ein Teilnehmer eines früheren Tauchgangs, mit einem ähnlichen Typ wie die Titan, berichtete zuvor von beunruhigenden Knackgeräuschen während der Fahrt in die Tiefe.