BA.4 und BA.5 sorgen in Südafrika für neue Welle
Wie gefährlich sind die neuen Omikron-Mutationen?

Auch wenn Corona in der Schweiz für die meisten der Vergangenheit angehört – in den USA und Südafrika verbreiten sich derzeit neue Varianten und die Fallzahlen steigen wieder rasant an. Was bedeutet das für die Schweiz?
Publiziert: 05.05.2022 um 19:24 Uhr
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In den USA und Südafrika verbreiten sich derzeit zwei neue Corona-Varianten.
Foto: keystone-sda.ch

Die Masken sind zwar gefallen, die Corona-Krise ist aber noch nicht überstanden. «Wir haben alle genug von diesem Virus, aber das Virus hat vermutlich noch nicht genug von uns», mahnt der südafrikanische Corona-Experte Tulio de Oliveira (46) auf Twitter.

Kein Wunder: In seinem Land steigen die Fallzahlen gerade wieder an. Dafür verantwortlich: die neuen Corona-Varianten BA.4 und BA.5. Dabei handelt es sich um Omikron-Abkömmlinge. Auch in den USA sind sie gerade auf dem Vormarsch.

Ein Team rund um den Virologen Alex Sigal (52) hat die neuen Varianten untersucht. «BA.4 und BA.5 haben das Potenzial, eine neue Infektionswelle auszulösen», ist das ernüchternde Fazit der Virologen in einem veröffentlichten Dokument, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Corona-Zahlen haben sich verdreifacht

In der Schweiz sind die Fallzahlen seit Wochen rückläufig. Während Mitte März noch über 30'000 Fälle pro Tag gezählt wurden, waren es zuletzt etwa 16'000 in einer Woche. Doch die neuen Varianten könnten auch hierzulande die Corona-Zahlen wieder steigen lassen.

BA.4 und BA.5 sind offenbar noch ansteckender als die Omikron-Subvariante BA.2, die in Europa in den letzten Wochen dominierend war. Dazu kommt, dass beide Varianten eine Mutation haben, die auch in der gefährlichen Delta-Variante nachgewiesen wurde.

In Südafrika schlagen sich die neuen Subtypen bereits in der Statistik nieder. Mitte März gab es im afrikanischen Land etwa 1500 neue Corona-Fälle pro Tag. Unterdessen sind es etwa 4500 Fälle täglich. Die Zahlen sind zwar weiterhin niedrig, wenn man bedenkt, dass 59 Millionen Menschen dort leben, aber sie steigen klar an. Allerdings dürften es mehr Fälle sein, vermutet die Medizinjournalistin Mia Malan, da es infolge von zwei Feiertagen weniger Tests gegeben hat.

«Genügenden Schutz vor den neuen Subtypen»

Selbst wenn die Zahlen in Südafrika wegen der neuen Varianten etwas steigen, sind Schweizer Corona-Experten nicht sonderlich besorgt.

«Ich denke, dass die jetzt abflauende Welle mit BA.2-Infektionen und die Impfung, wie in der Studie gezeigt, in der Schweiz meist einen genügenden Schutz vor den neuen Subtypen bieten», sagt Manuel Battegay (62), Chefarzt der Klinik für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel, zum «Tages-Anzeiger». Dazu kommt, dass die neuen Varianten in Südafrika bisher kaum Einfluss auf die Todeszahlen hatten.

Die Schweiz lässt sich ohnehin nur schwer mit Südafrika vergleichen. Während dort nämlich nur etwa 30 Prozent der Bevölkerung geimpft ist, sind es in der Schweiz etwa 70 Prozent der Einwohner. (obf)


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