Es ist der Alptraum eines jeden Flugreisenden. Auf dem Rollfeld des Flughafens Haneda in Tokio kommt es am Dienstag zur Katastrophe. Ein Passagierflugzeug der Japan Airlines (JAL) stösst bei der Landung mit einer Maschine der japanischen Küstenwache zusammen. In der Transportmaschine sterben fünf Menschen, wie japanische Medien berichten.
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Die JAL-Maschine geht durch den Zusammenstoss in Flammen auf. Doch wie durch ein Wunder, schaffen es die rund 400 Menschen an Bord ins Freie zu gelangen. In dieser Maschine sind keine Toten zu beklagen.
Verschiedene Faktoren massgeblich
Dass der Zusammenstoss für die allermeisten Betroffenen glimpflich ausgeht, ist für den Aviatikexperten und Chefredaktor von Skynews.ch, Hansjörg Bürgi (61), auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. «Tokio zeigt: In solchen Fällen braucht es Ausbildung, Disziplin und auch etwas Glück», sagt er zu Blick. Wichtig sei, dass die Kabinen-Crew gut geschult ist und weiss, was zu tun sei. «Bei dem Job geht es um weit mehr als um das Servieren von Getränken.» Die Crew habe nur wenig Zeit, um die Passagiere in Sicherheit zu bringen.
Die Passagiere allerdings müssen in solchen Fällen auch mitspielen. «Eine Evakuierung gelingt nur, wenn die Menschen den Anweisungen genau folgen, Disziplin an den Tag legen», sagt Bürgi. Der Experte vermutet, dass in Tokio alle das brennende Flugzeug unverletzt verlassen konnten, weil die Japaner es gewohnt sind, Anweisungen zu befolgen und die Ruhe zu bewahren.
Hansjörg Egger (71), ebenfalls Aviatikexperte, rät Flugreisenden, sich deshalb immer mit den Sicherheitsbestimmungen vertraut zu machen. «Man sollte wissen, welchen Notausgang man von seinem Sitz aus benutzen muss», so Egger zu Blick. «Auch die Anweisungen der Flight Attendants sind nicht dazu da, um die Passagiere zu langweilen, sondern um im Notfall Leben zu retten.»
Ein bisschen Glück braucht es
Bei aller Disziplin und Ausbildung braucht es aber auch immer etwas Glück, ist sich Hansjörg Bürgi sicher. So müssen zum Beispiel die Notrutschen auch funktionieren, damit sich die Passagiere und die Crew in Sicherheit bringen können. «Wenn die Rutschen wegen der Beschädigung des Fliegers nicht ausgefahren werden können, wird es mit der Evakuierung sehr schwer», so der Experte.