Auf einen Blick
- ARD-Talkshow «Hart aber fair» sorgt für Aufsehen bei Debatte über Zuwanderung
- Moderator Klamroth und AfD-Politikerin von Storch geraten in hitziges Wortgefecht
- 2023 gab es in Deutschland 761 Fälle sexueller Übergriffe mit gemeinschaftlicher Tatbegehung
Die deutsche Talkshow «Hart aber fair» sorgte am Montagabend für Aufsehen, als es zu einer hitzigen Debatte über Zuwanderung und Kriminalität kam. Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch (53) präsentierte alarmierende Zahlen: «Wir haben zwei Gruppenvergewaltigungen am Tag, zehn normale Vergewaltigungen am Tag und 131 Gewaltdelikte pro Tag in den letzten Jahren gehabt durch Zuwanderer, in erster Linie von Syrern, Afghanen und Irakis.» Der Moderator Louis Klamroth (35) widersprach und verwies auf die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die laut ihm eine solche Aussage nicht bestätige.
Der Moderator erklärte, dass 50 Prozent der Tatverdächtigen nicht deutsch seien, fügte jedoch hinzu: «Nur: Woher die kommen, das weiss man nicht. Das können Flüchtlinge sein. Das kann aber auch ein australischer Austauschstudent sein.» Was ist dran an der Bemerkung?
Deutschland: So viele Fälle von Gruppenvergewaltigungen gab es 2023
Eine genauere Betrachtung der Statistiken zeigt ein differenzierteres Bild. Laut einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine AfD-Anfrage gab es 2023 tatsächlich 761 Fälle von sexuellen Übergriffen, sexueller Nötigung und Vergewaltigung mit «gemeinschaftlicher Tatbegehung» – rechnerisch etwa zwei pro Tag.
Die Kriminalstatistik offenbart, dass 2023 48 Prozent der Tatverdächtigen eine ausländische Staatsbürgerschaft hatten. Die fünf am häufigsten registrierten Staatsangehörigkeiten waren nach Deutschland (520) Syrien (71), Afghanistan (49), Irak (43) und Türkei (33). Australien wird in der Liste nicht erwähnt.
Bereits Merz nahm das Thema auf
Die Debatte um Gruppenvergewaltigungen hatte kürzlich durch eine Äusserung von CDU-Chef Friedrich Merz (69) im Bundestag an Brisanz gewonnen. Er behauptete, es gebe «täglich Gruppenvergewaltigungen aus dem Milieu der Asylbewerber heraus».
Wichtig zu betonen ist, dass die PKS Tatverdächtige erfasst, nicht verurteilte Täter. Weiter können unter den deutschen Tatverdächtigen auch Personen mit Migrationshintergrund sein, die mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.