Russischer Lauschangriff in der Ostsee? Das Spionageschiff «Kildin» ist 73 Meter lang, hat modernste Abhörtechnik an Bord – und wurde nun vor der Küste der deutschen Insel Fehmarn gesichtet. Das berichten die «Kieler Nachrichten».
Die «Kildin» gehört zu Putins Schwarzmeerflotte, untersteht Admiral Wiktor Sokolow (61), der die Flotte kommandiert. Im Sommer 2022 wurde es nach St. Petersburg verlegt, machte vermutlich in einer Werft Halt. Eine Rückkehr ins Schwarze Meer wird dem Abhörschiff derzeit von der Türkei verwehrt. Das Land lässt Kriegsschiffe aktuell nicht passieren.
«Kildin» wird genau beobachtet
Skagen in Dänemark soll deshalb das Ziel der «Kildin» sein. Die dänische Marine beobachtet jede Bewegung des Russen-Schiffs genauestens. So folgt ein dänisches Patrouillenboot dem Spionageschiff dauerhaft in einer Entfernung von maximal zwei Seemeilen. Zudem war die deutsche Fregatte «Hessen», Flaggschiff des Nato-Einsatzverbandes 1, zeitweise in der Nähe der russischen Spione.
Zu Zwischenfällen kam es bislang nicht, was auch daran liegt, dass sich die «Kildin» streng an alle Hoheitsgrenzen hält. Die Deutsche Marine reagiert gelassen auf den möglichen Lauschangriff. «So was machen alle», sagt ein Sprecher zur «Bild». Man beobachte die «Kildin» genau, seit Beginn des Kriegs in der Ukraine zeige sie «absolutes Normalverhalten».
Es ist nicht das erste Mal, dass Putins Schiffe in der Ostsee auftauchen. Erst vor acht Tagen tauchte Putins grösster Atom-Eisbrecher «Ural» vor der Küste der Ostsee-Insel auf. (nad)