So sieht das verunglückte U-Boot von innen aus
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Ausflüge 25 Meter unter der Wasseroberfläche – Experte warnt vor Sicherheitsmängeln in Ägypten
«Es kann sehr schnell viel Wasser ins U-Boot gelangen»

Ein Freizeit-U-Boot ist im Roten Meer verunglückt. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Das Boot operierte zuvor in einer Tiefe von bis zu 25 Meter. Ein Tauchexperte sagt: «In Ägypten werden Sicherheitsstandards oft vernachlässigt.»
Publiziert: 27.03.2025 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2025 um 18:47 Uhr
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Dieses U-Boot ist verunglückt.
Foto: Screenshot
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Dieses U-Boot ist verunglückt.
Foto: Screenshot

Darum gehts

  • Touristen-U-Boot vor Hurghada gesunken, mehrere Tote und Verletzte
  • U-Boot führt Ausflüge in bis zu 25 Meter Tiefe durch
  • Weltweit gibt es nur 14 Freizeit-U-Boote, zwei davon in Hurghada
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Mindestens sechs Tote, Dutzende Verletzte und ein gesunkenes U-Boot. Erneut ist es vor der Küste Ägyptens zu einer Tragödie gekommen: Ein U-Boot des Herstellers Sindbad Submarines ist bei Hurghada verunglückt. Derzeit läuft ein grosser Einsatz rund um die Unfallstelle im Roten Meer. 

Was klar ist: An Bord des Schiffes befanden sich 44 Passagiere verschiedener Nationalitäten. Sie wollten sich die atemberaubende Unterwasserwelt aus einer anderen Perspektive ansehen. 

«Weltweit nur eine Handvoll»

«Solche Boote gibt es weltweit nur eine Handvoll», sagt Tauchexperte Armin Süss zu Blick. Der Deutsche pflegt viele Kontakte in Ägypten und war schon selbst oft auf dem Roten Meer unterwegs. Die häufigen Unfälle an der beliebten Feriendestination beschäftigen Süss. «Erst vor zwei Wochen ist das Tauchboot Seven Seas abgebrannt. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich auch Deutsche und Schweizer an Bord. Es kommen immer wieder Unglücke vor.» 

Das am Donnerstag verunglückte Touristen-U-Boot taucht nach eigenen Angaben in eine Tiefe von bis zu 25 Metern ab. Für gewöhnlich starten die Ausflüge direkt am Strand der beliebtesten Hotels. Mit einem Zubringerboot werden die Touristen zum U-Boot gefahren, wo die rund zweistündige Expedition beginnt. Das Schiff werde von zwei «erfahrenen Kapitänen» gesteuert, heisst es beim Hersteller. 

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Schlug das Boot unter Wasser Leck?

«Das Boot könnte entweder an der Oberfläche gekippt sein oder unter Wasser Leck geschlagen haben», so Süss. Quellen vor Ort würden eher auf letzeres hindeuten. Offizielle Stellen haben sich noch nicht zur Unglücksursache geäussert. Doch auch ein Kentern an der Oberfläche könne gefährlich sein: «Es kann sehr schnell viel Wasser ins Boot gelangen.»

«Ich habe zum aktuellen Fall noch nicht viele Informationen, aber es ist generell so, dass die Sicherheitsstandards in Ägypten nicht verlässlich kontrolliert werden», betont der Experte. «Konzepte und Regeln stehen seit Corona hinten an. Das Business läuft schlecht.» Er versuche immer wieder, mit Partnern vor Ort eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Es sei jedoch schwierig, dass ein Umdenken flächendeckend stattfindet.

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