Neun Tage am Stück. 15 bis 18 Stunden am Tag. So sollen die Arbeitstage einer Köchin auf der spanischen Trauminsel Mallorca ausgesehen haben. Die angeblichen Ausbeuter: zwei Schweizer im Alter von 64 und 65 Jahren, wie die spanische Polizei am Wochenende mitteilte. Nun müssen sich die beiden wegen Verstössen gegen das Arbeitsrecht und wegen Begünstigung der illegalen Einwanderung vor einem Richter verantworten.
Gegenüber den Polizisten erklärte die betroffene Frau, wie es so weit kommen konnte. Sie habe in ihrem Heimatland, das unbekannt bleibt, ein Angebot für eine Stelle als Köchin auf Mallorca erhalten. Der Anbieter bezahlte ihr die Flugtickets. Doch der Aufenthalt auf der Ferieninsel wurde zum Desaster: Eine Marathon-Schicht folgte der nächsten.
Zwei weitere Angestellte entdeckt
Die Köchin beschwerte sich beim Arbeitgeber. Die Reaktion der beiden Schweizer: Sie sollen ihr 500 Franken für ein Flugticket zurück in ihre Heimat angeboten haben. Als die Frau das Angebot ausschlug, sei einer der Männer gewalttätig geworden. Sie landete im Spital.
Gemäss der Polizei sollen die beiden Herren gewusst haben, dass die Ausländerin weder eine Aufenthaltsgenehmigung noch eine Arbeitserlaubnis hatte. Im Zuge der Ermittlungen entdeckten die Gesetzeshüter zwei weitere Angestellte. Diese gaben an, dass sie unregelmässig in verschiedenen Häusern auf Mallorca als Privatköche arbeiteten. Auch diese beiden hatten keine Aufenthaltsgenehmigung.
Weitere Informationen wollte die Polizei auf Blick-Anfrage nicht geben. (nab)