Wie stark verlieren Wladimir Putins (69) Truppen an Gebiet? Unabhängig lässt sich das schwer prüfen, jedoch sollen nun Karten des russischen Verteidigungsministeriums offenbar einen raschen Rückzug der russischen Truppen zeigen.
Demnach ziehen sie sich aus den Gebieten in der Ost- und Südukraine zurück. Dort sind sie durch die ukrainische Gegenoffensive massiv unter Druck geraten. Das berichten unter anderem der britische «Guardian» und Reuters.
Kontrollgebiet viel kleiner als am Vortag
Laut dem Bericht sei in der täglichen Videobotschaft des russischen Ministeriums kein Rückzug erwähnt worden. Doch auf den Karten, die die Standorte der angeblichen russischen Truppen zeigen, wird ein Rückzug deutlich. Dort war der schattierte Bereich, der die russische Militärkontrolle zeigen soll, viel kleiner als am Vortag.
In der Ostukraine erscheint es so, als ob Frontlinie sich verschoben hat. Diese erstreckt sich von Kupiansk etwa 70 km südlich entlang des Flusses Oskil. Laut der Einschätzung des «Guardians» habe sich die Linie etwa 20 km nach Osten bis zur Grenze der Provinz Luhansk zurückgezogen.
Hier verläuft die Frontlinie nun
Das würde bedeuten, dass beinahe die letzten Reste der ukrainischen Provinz Charkiw befreit wären. Dies bis auf ein kleines Stück zwischen der Stadt Dworitschna und der russischen Grenze.
Laut der Zeitung sei die Frontlinie auch an der südukrainischen Provinz Cherson verschoben. Sie sei am rechten Ufer des Dnipro auf der Karte um rund 25 km nach Süden verschoben und verlaufe nun westlich der Uferstadt Dudschany.
Auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski spricht von grossen Gebietserrungenschaften. «Die ukrainische Armee dringt ziemlich schnell und kraftvoll vor bei der gegenwärtigen Verteidigungsoperation im Süden unseres Landes», sagt er. Es seien Ortschaften in den Gebieten Cherson, Charkiw, Luhansk und Donezk wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht worden.
Russland gab Verlust schonmal per Karte zu
Insbesondere im Gebiet Cherson im Süden seien Ortschaften befreit worden. Die ukrainischen Streitkräfte sprachen am Abend von insgesamt acht Siedlungen. «Unsere Soldaten stoppen nicht. Und es nur eine Frage der Zeit, bis wir die Okkupanten von unserem Land vertrieben haben», sagt Selenski.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Moskau einen Rückzug durch eine unkommentierte Karte anerkennt. Bereits am 11. September zeigte eine vom Verteidigungsministerium vorgelegte Karte laut «Guardian», dass die russischen Streitkräfte den grössten Teil der von ihnen kontrollierten Teile von Charkiw bis zum Oskil aufgegeben hatten. (euc)