Auch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg schlummert tief unter der Erde noch immer die Gefahr von explosivem Material – darunter Granaten, Minen und Bomben. Am Freitag stiessen Bauarbeiter nahe dem Universitätscampus der englischen Stadt Exeter auf eine deutsche Fliegerbombe. Ihr Gewicht: Eine Tonne!
Hunderte Anwohner und rund 1400 Studenten mussten evakuiert werden. Am Samstagabend wurde die Bombe kontrolliert zur Detonation gebracht. Eine Drohnen-Aufnahme der Polizei zeigt die Sprengung. Und die war gewaltig!
Trümmer flogen 250 Meter weit
Ein ehemaliger Bombenräumer der britischen Armee sagte gegenüber der «BBC»: «Sie haben versucht, die Explosion so gut wie möglich zu mildern.» Dennoch: Türen und Fenster von einigen Häusern in der Umgebung gingen bei der Sprengung zu Bruch. Laut der örtlichen Polizei flogen die Trümmer bis zu 250 Meter weit durch die Luft. Die Explosion hinterliess einen grossen Krater und war noch in acht Kilometer Entfernung zu hören.
Dank der umfangreichen Sicherheitsmassnahmen gab es jedoch keine Verletzten. Die meisten Bewohner konnten inzwischen wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurück. Die Stadt Exeter wurde während des Zweiten Weltkriegs 19 Mal Opfer von deutschen Bombenangriffen. Insgesamt wurden über dem Gebiet mehr als 7000 Fliegerbomben abgeworfen.
Mitholz BE wird wegen Munitionslager geräumt
Auch in der Schweiz müssen die Spezialisten des Kommandos Kampfmittelbeseitigung jedes Jahr mehrere Hundert Blindgänger und Fundmunition sowie über tausend Objekte Munitionsschrott räumen. Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist hierzulande das Dorf Mitholz BE. In rund zehn Jahren soll es ein Jahrzehnt lang sogar zum Geisterdorf werden.
Der Grund: In dieser Zeit will der Bund explosives Material aus einem einstigen Munitionslager bergen, dass 1947 in die Luft flog. Im Schutt liegen nämlich noch immer rund 3500 Tonnen Sprengstoff. (bra)