Aus Angst vor Angriffen
Putin lässt Kriegsschiff neu anmalen

Um sich vor der heftigen Gegenoffensive der Ukrainer zu schützen, will Wladimir Putin seine Schiffe neu anmalen lassen. So sollen sie besser getarnt werden.
Publiziert: 23.06.2023 um 14:22 Uhr
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Die «Admiral Essen» im Jahr 2016.
Foto: spb.ru

Schlechte Tarnung kann im Krieg tödlich sein. Umgekehrt gilt: Wer nicht gesehen wird, kann auch nicht angegriffen werden. Deswegen sind Verstecken, Tarnen und Täuschen das A und O im Ukraine-Krieg. Wegen immer besser werdender Technologie muss die Tarnung mit dem Fortschritt mitziehen.

Das hat auch die russische Armee begriffen. Deshalb will Präsident Wladimir Putin (70) sein mächtigstes Kriegsschiff vor einem potenziellen ukrainischen Angriff im Schwarzen Meer schützen. Wie das Osint-Portal «Naval News» schreibt, werde derzeit die «Admiral Essen» neu angemalt.

Dunkler Anstrich bei Bug und Heck

Allerdings wurde nicht dem ganzen 125-Meter-Kriegsschiff ein neuer Schliff verpasst. Derzeit werde nur am Bug und am Heck gemalt. Wie Satellitenbilder zeigen, wurden die einst grauen Teile mit einer dunklen Farbe übermalt, um den Gegner zu verwirren.

So sollen Angriffe der ukrainischen Marine auf die russischen Marineschiffe verhindert werden. Nachdem die Ukraine im vergangenen Jahr das russische Kriegsschiff «Moskwa» versenkte, muss Russland nun die verbleibenden leistungsfähigsten Schiffe schützen.

Mit dem neuen Anstrich wird die Form des Schiffs schwerer erkennbar. Russland hofft nun darauf, mit dem neuen Tarnanstrich für Verwirrung zu sorgen und mögliche Angreifer in die Irre zu führen.

Innovative Tarnverfahren

Allgemein wird die Tarnung von Kriegsgerät immer wichtiger. Mit der Digitalisierung können feindliche Ziele neu anhand ihrer Wärmestrahlung oder durch Militärsatelliten im Weltall aufgespürt werden, schreibt der «Spiegel». Deswegen müssen sich die Militärspezialisten immer neue Tarnfunktionen einfallen lassen.

Tatsächlich wird mit der multispektralen Tarnung eine neue Technologie entwickelt: So werden auch Infrarot- oder Radarstrahlung abgewehrt, selbst wenn sich Mensch und Maschine bewegen würden – also quasi eine «All in One»-Lösung». Allerdings wird daran noch geforscht.

Ob Russland mit dem neuen Marine-Anstrich tatsächlich Angriffe der Ukrainer abwehren kann, ist unter Experten indes umstritten. Einige deuten die Umlackierung als fortschrittliches militärisches Denken – andere sehen darin eine Verzweiflungstat von Putin. (lia)

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