Mit den fallenden Temperaturen im Herbst häufen sich die Corona-Fälle wieder. Das zeigt die Viruslast im Abwasser. Aber: Es sind nicht nur Erkältungssymptome, die Betroffene aufhorchen lassen sollten.
Die neue Corona-Variante BA.2.86, auch «Pirola» genannt, steht bei der WHO derzeit unter Beobachtung. Sie tauchte im Juli erstmals in Dänemark auf. Zu ihr gibt es nur wenige Daten. In der Schweiz wurde sie im August nachgewiesen. Und auch in Südafrika, Israel, den USA und Grossbritannien gibt es bestätigte Fälle.
Besonders auffällig: «Pirola» weist über 30 Mutationen am Spike-Protein auf. Je mehr Mutationen die Variante aufweist, desto grösser die Gefahr, dass die mit Impfungen und durch vorherige Erkrankungen aufgebaute Immunität nicht mehr schützt. «Pirola» sei der «auffälligste Sars-CoV-2-Stamm, den die Welt seit der Entstehung von Omikron gesehen hat», warnt der britische Wissenschaftler Francois Balloux.
Weniger Erkältungssymptome
Auffällig ist nicht nur die Variante, sondern auch die Symptome. Denn Betroffene haben nicht wie bei anderen Omikron-Varianten Schnupfen, Husten oder Kopfschmerzen. Stattdessen melden Erkrankte vor allem Durchfall, Augenentzündungen und Hautausschlag. Das meldet das Fachmagazin «New Scientist».
Grund zur Sorge? Balloux entwarnt: «Selbst im schlimmsten Fall, in dem BA.2.86 eine grosse neue Welle von Fällen auslöste, rechnen wir nicht mit vergleichbaren schweren Erkrankungen und Todesfällen wie zu Beginn der Pandemie, als sich Alpha, Delta oder Omikron verbreiteten.»
Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen haben in dieser Woche die Impfempfehlungen angepasst. Besonders gefährdete Personen sollten sich unbedingt impfen lassen. Israel hat als erstes Land wieder eine PCR-Testpflicht in Spitälern. In der Schweiz gibt es bislang keine besonderen Massnahmen. (jwg)