Tausende Menschen haben in Palma de Mallorca gegen übermässigen Tourismus auf den Balearen protestiert. Hinter einem Banner mit der Aufschrift «Mallorca ist nicht zu verkaufen» marschierten die Demonstranten am Samstag durch das Zentrum von Palma. Die Organisatoren des Protests verweisen insbesondere auf den Anstieg der Wohnkosten auf der Mittelmeerinsel mit weniger als einer Million Einwohnern, der durch den Massentourismus verursacht worden sei.
Spanien empfing laut offiziellen Statistiken im vergangenen Jahr 85 Millionen ausländische Besucher. Von diesen 85 Millionen landeten 14,4 Millionen auf den Balearen, der Region Spaniens mit der zweithöchsten Touristenzahl. Die Inselgruppe ist besonders bei deutschen, britischen und niederländischen Touristen beliebt.
Mehr Nachrichten aus Mallorca
Spanier genervt von Übertourismus
Die Demonstration fand zwei Tage nach dem Einsturz eines Strandlokals an der Strandpromenade von Palma de Mallorca statt, bei dem zwei junge deutsche Touristinnen, ein Senegalese und eine spanische Angestellte ums Leben gekommen waren.
Von den Balearen über die Kanarischen Inseln bis hin zu Barcelona und Málaga gibt es in Spanien immer mehr Bewegungen, die sich gegen den Übertourismus richten. Zu den von den Einwohnern vorgebrachten Beschwerden gehören der angespannte Immobilienmarkt, die Zunahme der touristischen Vermietungen, die viele Einwohner zur Flucht aus den Stadtzentren gezwungen hat, sowie die Lärm- und Umweltbelastungen.