Tausende Menschen fliehen jeden Monat über die Türkei nach Westeuropa. Die Flüchtlinge wären in der Türkei in Sicherheit, dennoch wollen sie dort nicht bleiben, da sie kaum finanzielle Unterstützung erhalten und nicht arbeiten dürfen.
Letzteres soll sich nun ändern. Zur Eindämmung der Einwanderung nach Europa will die Türkei syrischen Flüchtlingen Arbeitsgenehmigungen erteilen. Das teilte Europa-Minister Volkan Bozkir heute nach einem Gespräch mit dem Vize-Präsidenten der EU-Kommission, Frans Timmermans, in Ankara mit.
Mehr als 150'000 Menschen seien im vergangenen Jahr illegal in die Türkei eingewandert, fügte Bozkir hinzu. 500 Flüchtlinge würden täglich an der Grenze aufgehalten.
EU zahlt im Gegenzug 3 Milliarden Euro
Die Türkei hat der EU zugesichert, den Flüchtlingszustrom zu begrenzen. Im Gegenzug soll sie Finanzhilfen in Höhe von drei Milliarden Euro für Flüchtlinge in der Türkei und Visa-Erleichterungen für ihre Bürger erhalten.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte am Wochenende erklärt, die Türkei habe bereits wichtige Punkte des Ende November beschlossenen Migrationsplans umgesetzt und etwa eine Visumspflicht für Syrer eingeführt, die aus Drittstaaten in die Türkei einreisen wollen. Das sei wichtig, weil jeden Tag viele Syrer etwa aus dem Libanon oder Jordanien ins Land kämen.
Timmermans hingegen hatte sich vergangene Woche noch unzufrieden mit dem Stand der Umsetzung gezeigt. (SDA/lha)