Für Aylan Kurdi (†3), seinen Bruder Galip (†5) und seine Mutter Rehan (†35) endete die Fahrt über das Mittelmeer tödlich. Auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland ist ihr Boot gekentert, die Flüchtlinge sind ertrunken. Einzig Vater Abdullah hat das Unglück überlebt.
Aylans kleiner Kinderkörper wurde Anfang September an einem türkischen Strand an Land gespült. Das Bild des toten Buben ging um die Welt und wurde zum Symbole für die Flüchtlingskrise.
Nach der Tragödie hatte die kanadische Einwanderungsbehörde Aylans Onkel, dessen Frau und ihren fünf Kindern den Flüchtlingsstatus zuerkannt. Gestern nun konnte Tima Kurdi, Aylans Tante, die seit 1992 bei Vancouver lebt, ihre Verwandten am Flughafen in Empfang nehmen. Sie hatte Tränen in den Augen.
Sie dankte vor laufenden Fernsehkameras den kanadischen Behörden und Premierminister Justin Trudeau dafür, «die Türen» für Flüchtlinge zu öffnen. Aylans Vater hatte vergangene Woche die Welt aufgerufen, Syrer aufzunehmen. Er selbst kehrte nach dem Verlust seiner Angehörigen zunächst nach Syrien zurück und lebt derzeit im nordirakischen Erbil.
Die seit Anfang November amtierende liberale kanadische Regierung hat eine Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik vorgenommen. Bis Ende Februar sollen 25'000 syrische Flüchtlinge in Kanada aufgenommen werden. Die meisten von ihnen haben Privatleute oder Wohltätigkeitsorganisationen als Paten. (lex/SDA)