Auf einen Blick
• Kaffee am Morgen senkt das Sterberisiko
• Morgendlicher Kaffee passt eher zur inneren Uhr des Körpers
• Sterblichkeitsrate bei Herzkrankheiten um 31 Prozent niedriger bei morgendlichen Kaffeetrinkern
Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllt die Luft. Die erste Tasse des Tages ist für viele ein unverzichtbares Ritual – doch wann genau sollte man den Koffeinkick geniessen? Eine neue Studie zeigt: Der Morgenkaffee könnte nicht nur wach machen, sondern auch das Leben verlängern.
Forscher der Tulane University in New Orleans analysierten die Ernährungsgewohnheiten von über 42'000 Erwachsenen über einen Zeitraum von neun Jahren. Die Ergebnisse wurden nun im «European Heart Journal» veröffentlicht: Wer seinen Kaffee am Morgen trinkt, hat ein um 16 Prozent geringeres allgemeines Sterberisiko im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern. Die Anzahl der morgendlichen Tassen spielte dabei keine Rolle. Besonders beeindruckend: Die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen war bei morgendlichen Kaffeetrinkern um 31 Prozent niedriger als bei Menschen, die später am Tag oder gar keinen Kaffee konsumierten.
Der richtige Zeitpunkt macht den Unterschied
Der entscheidende Faktor ist laut der Studie der letzte Schluck vor dem Mittag. «Normalerweise geben wir in unseren Ernährungsempfehlungen keine Ratschläge zum Zeitpunkt des Kaffeetrinkens, aber vielleicht sollten wir in Zukunft darüber nachdenken», erklärt Professor Lu Qi, Epidemiologe und Hauptautor der Studie.
Qi und sein Team vermuten, dass Kaffee am Morgen sich besser an den circadianen Rhythmus – die innere Uhr des Körpers – anpasst. Dies könnte tagsüber die Konzentration steigern und nachts zu erholsamerem Schlaf führen. Kaffee am Nachmittag oder Abend dagegen kann diesen Rhythmus stören und Entzündungen oder Bluthochdruck fördern
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse betonen die Wissenschaftler, dass es sich lediglich um Zusammenhänge handelt. Der genaue Grund, warum morgendlicher Kaffeekonsum die Sterblichkeit senken könnte, bleibt unklar. Vermutlich beeinflusst der Kaffee das Schlafhormon Melatonin und dadurch die Gesundheit. Weitere Studien sollen diese Erkenntnisse vertiefen.