«Ich lache niemals, bevor ich meinen Kaffee hatte», soll der US-Schauspieler Clark Gable (†59) einst gesagt haben. Fraglich ist, ob dem King of Hollywood der 1930er-Jahre noch nach Lachen zumute wäre, wenn er den Preis für einen heutigen durchschnittlichen Café crème in der Deutschschweiz zahlen müsste. Dieser liegt nämlich bei 4,58 Franken.
Im Schnitt kostet ein Café crème in diesem Jahr 9 Rappen mehr als noch 2023, wie aus der alljährlichen Erhebung des Branchenverbands Cafetiersuisse hervorgeht. Das entspricht einem Preisanstieg von 2 Prozent. Zum Vergleich: Die Jahresteuerung beträgt derzeit bloss 0,8 Prozent. Der Wachmacher mit einem Schuss Rahm ist also im Vergleich zu vielen anderen Produkten überdurchschnittlich teurer geworden.
Der Preis für einen Café crème ist laut dem Verband das fünfte Jahr in Folge gestiegen. Gleiches gilt übrigens für den Italo-Klassiker schlechthin: den Espresso. Seit 2019 ist er 30 Rappen teurer geworden. Im Schnitt zahlt man in der Deutschschweiz für einen Espresso 4.52 Franken. Damit kostet das Rähmli für den Café crème im Café, beim Bäcker oder im Restaurant durchschnittlich 6 Rappen.
Solothurn ist am günstigsten
Aus der Umfrage geht auch hervor, dass beim Kafipreis grosse regionale Unterschiede existieren. Den günstigsten Café crème gibt im Kanton Aargau, wo der tiefste Preis bei 2,50 Franken liegt. Durchschnittlich zahlt man dort allerdings mit 4,50 Franken nur den viertgünstigsten Preis. Im Schnitt ist der Café crème in Solothurn mit 4,45 Franken am günstigsten.
Im Kanton Zug kostet ein Café crème selbst beim günstigsten Anbieter 4,30 Franken. Dort ist die Tasse Kaffee mit einem durchschnittlichen Preis von 4,84 Franken auch insgesamt am teuersten. Laut dem Cafetiersuisse-Präsidenten Hans-Peter Oettli entspricht das einer Steigerung um 18 Rappen gegenüber dem Vorjahr. Jedoch habe es im Kanton Zug Änderungen in der Zusammensetzung der befragten Betriebe gegeben, ergänzte er einordnend.
Den höchsten Preis für eine Tasse Kaffee haben die Experten im Kanton Zürich entdeckt. Dort zahlen Kunden im Restaurant teils 6 Franken für einen Café crème, im Schnitt mit 4,78 Franken ausserdem den zweithöchsten Preis im Kantonsvergleich. Wenig überraschend ist auch die Stadt Zürich am teuersten: Dort zahlt man für eine Tasse im Schnitt 4,86 Franken. Der Vergleich zeigt damit: Wo viele Expats leben, ist der Kafi besonders teuer.
«Weitere Preiserhöhungen auch im kommenden Jahr»
Die Kaffeeliebhaber werden wohl in Zukunft noch tiefer in die Taschen greifen müssen für ihr Kofein-Boost. So ist der Preis für Arabica-Bohnen, die beliebteste und am weitesten verbreitete Kaffeesorte der Welt, an der New Yorker Rohstoffbörse stark gestiegen – auf den höchsten Stand seit 1977.
Entsprechend geht Verbandspräsident Oettli davon aus, dass es 2025 im gleichen Rhythmus weitergehen wird. «Weitere Preiserhöhungen in diesem Rahmen sind auch im kommenden Jahr zu erwarten», sagt er.