Auf einen Blick
- Waldbrand in Malibu bedroht Strände und Häuser
- Tausende fliehen, unter ihnen auch Hollywood-Stars
- Über 1000 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen
In dem kalifornischen Küstenort Malibu sind die Flammen eines Waldbrandes aus dem hügeligen Hinterland bis an die Strände vorgedrungen. Nach Mitteilung der Stadtverwaltung wurde die berühmte Küstenstrasse Pacific Coast Highway streckenweise gesperrt. In der Ortschaft seien auch Häuser in der Nähe des Piers in Gefahr, hiess es. 18'000 Anwohner waren über Nacht aus den betroffenen Gebieten geflüchtet.
Entlang der brennenden Pazifikküste kämpften mehr als 1000 Feuerwehrleute gegen den rasch um sich greifenden Waldbrand an. Das «Franklin Fire» war am späten Montagabend (Ortszeit) ausgebrochen. Nach Angaben der Feuerwehr hatte es sich schnell auf eine Fläche von mehr als 1100 Hektar ausgebreitet. Zunächst gelang es nicht, die Flammen einzuigeln, da heftige Winde die Löscharbeiten störten.
Evakuierungen angeordnet
In grossen Teilen von Malibu wurden Evakuierungen angeordnet oder Warnungen erlassen. Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Über Schäden machten die Behörden zunächst keine Angaben. Mindestens sieben Gebäude sind nach Angaben der Verwaltung von Malibu bislang zerstört worden. Auf Fotos und Videos der Nachrichtensender waren brennende und verkohlte Häuser zu sehen. Evakuierte wurden in einer Schule und einem Gemeindezentrum untergebracht. Die Flammen haben sich auf ein Gebiet von mehr als 12'100 Quadratkilometer ausgebreitet, wie die kalifornischen Behörden am Mittwochmorgen (Schweizer Zeit) meldeten.
In dem Gebiet befindet sich auch die Pepperdine University. Studenten und Mitarbeiter wurden aufgerufen, sich in einem Schutzraum einzufinden. Schulen blieben am Dienstag geschlossen.
In dem Gebiet befindet sich auch die Pepperdine University. Studenten und Mitarbeiter wurden aufgerufen, sich in einem Schutzraum einzufinden. Schulen blieben am Dienstag geschlossen.
Malibu, rund 50 Kilometer westlich von Los Angeles, ist als Wohnort vieler Filmstars bekannt. «Beängstigende Zeiten», schrieb Oscar-Preisträgerin Mira Sorvino (57, «Geliebte Aphrodite») auf der Plattform X. Sie hätten ihr Haus mitten in der Nacht mit Kindern und Haustieren geräumt.
Cher (78) habe ihr Haus geräumt und sei mit ihren Haustieren in einem Hotel untergekommen, teilte die Sprecherin der Sängerin und Schauspielerin laut der «New York Times» mit. Er und seine Frau hätten sich vor diesen «schrecklichen Feuern» mit ihren Tieren in Sicherheit gebracht, schrieb der Schauspieler Dick Van Dyke (98) auf Facebook.
Santa-Ana-Winde fachen Feuer an
Die Brandursache war zunächst nicht bekannt. Die Flammen wurden durch starke Santa-Ana-Winde schnell ausgebreitet, die vor allem im Herbst und Winter auftreten.
Im November 2018 wütete rund um Malibu ein schweres Feuer, das grössere Landstriche verwüstete und mehr als 1500 Häuser zerstörte, darunter auch Villen von Prominenten. So brannten unter anderem die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk, US-Sängerin Miley Cyrus und Schauspieler Gerard Butler ab.
Angesichts des Klimawandels warnen Experten, dass Feuer häufiger auftreten und mehr Zerstörungskraft entfalten. Erst im November hatte ein heftiger Waldbrand – ebenfalls angefacht durch Santa-Ana-Winde – zahlreiche Häuser im Süden Kaliforniens zerstört.