Asylbewerber aus Afghanistan missbrauchte 14-Jährige in Illerkirchberg
«Wir waren gezwungen, den Vergewaltiger erneut unterzubringen»

Schon bevor Ece S. (†14) starb, war Illerkirchberg Ort eines Verbrechens. 2019 vergewaltigten Flüchtlinge dort eine 14-Jährige. Obwohl er zunächst abgeschoben werden sollte, wurde ein Täter wieder aufgenommen. Das sagt Bürgermeister Markus Häussler zu der Tat.
Publiziert: 14.12.2022 um 18:19 Uhr
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Das Ortsschild von Illerkirchberg in Süddeutschland. Wie jetzt herauskam, war der Killer von Ece S. nicht der einzige Kriminelle in dem Ort.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Nach dem Messerangriff auf zwei Mädchen in Illerkirchberg (D), bei dem Ece S.* starb, steht eine weitere Straftat wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Schon 2019 ereignete sich in der süddeutschen Gemeinde ein Verbrechen. Vier Geflüchtete setzten eine damals 14-Jährige unter Drogen und vergewaltigten sie stundenlang.

Einer der Täter, Mukthar N.* (29), lebte nach Verbüssung seiner Haftstrafe noch monatelang im Asylheim in Illerkirchberg, wie die «Bild» erfuhr.

Das Medium erreichte ihn telefonisch. Der Afghane gab zu: «Ich habe viele Probleme mit der Polizei.»

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«Die eigentliche Lösung wäre die Abschiebung»

Illerkirchbergs Bürgermeister Markus Häussler (37) äusserte sich jetzt bei «Focus» zu dem Fall. Er sei entsetzt gewesen, dass die Gemeinde einen verurteilten Straftäter wiederaufnehmen sollte.

«Deshalb habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das zu verhindern», so der parteilose Diplom-Verwaltungswirt. Sein Einsatz wurde jedoch nicht belohnt.

«Wir waren gezwungen, den verurteilten Straftäter erneut unterzubringen», erklärte Häussler. Rückblickend sagt der Lokalpolitiker: «Die eigentliche Lösung wäre die Abschiebung. Die zweitbeste, ihn woanders unterzubringen.»

Mukthar N. hat inzwischen seine Koffer gepackt

Mukthar N. war im Januar 2022 in Abschiebehaft gelandet. Zuvor hatte er seine Strafe von zwei Jahren und zwei Monaten abgesessen. Obwohl der baden-württembergische Justizstaatssekretär Siegfried Lorek (45, CDU) deutlich vor N. warnte, entschied das deutsche Bundesinnenministerium, den Afghanen nicht abzuschieben. Das berichtet die «Welt».

Die Begründung: In seiner Heimat sei er durch die Taliban gefährdet. Im März 2022 wurde er wieder im Flüchtlingsheim in Illerkirchberg einquartiert. «Das ist eine Blamage für unseren Rechtsstaat», kommentiert Gemeindeoberhaupt Häussler.

Weitere Zwischenfälle seien der Polizei nicht bekannt, hiess es. Am Tag der Beerdigung der von einem Eritreer (27) bei der Messerattacke getöteten Ece S.* (†14) habe der Vergewaltiger seine Koffer gepackt und sei gegangen, berichteten Anwohner.

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«Das ist eine Blamage für unseren Rechtsstaat»
Markus Häussler
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Rund 50 Geflüchtete leben in Illerkirchberg

Bewohner desselben Hauses, in dem auch das Flüchtlingsheim ist, hatten sich Medien gegenüber beschwert. Die Polizei sei ständig vor Ort gewesen, behaupteten sie. Dieser Darstellung widersprach die Polizei jetzt. Man sei «nicht ständig vor Ort» gewesen.

In kommunalen Unterkünften leben derzeit rund 50 Geflüchtete in Illerkirchberg. Hinzu kommen 30 ukrainische Flüchtlinge in privaten Wohnungen. (nad)

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