Die Medien verschickten die Nachricht mit Push auf Hunderttausende Smartphones: Bombenanschlag in Schweizer Grossstadt verhindert!
Was war geschehen? Vor zehn Tagen publizierte das deutsche Landeskriminalamt Baden-Württemberg eine Mitteilung. Spezialkräfte der Polizei hätten in Stuttgart (D) zwei Schweizer (24 und 26) beim Kauf von Sprengstoff festgenommen. Ihr angeblicher Plan: ein «Explosionsverbrechen» in einer Schweizer Grossstadt. Auf ihre Spur waren die Behörden durch Ermittlungen im Darknet gekommen.
Behörden geben kaum Informationen preis
So weit, so unklar. Auch heute, knapp zwei Wochen nach den Festnahmen, bleiben die Hintergründe im Dunkeln. Die Behörden geben nahezu keine Informationen preis. Ob sie selbst nicht viel mehr wissen?
Gegenüber SonntagsBlick bestätigt die Bundesanwaltschaft nun, dass sie im Fall ermittelt. «Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ein eigenes Strafverfahren eröffnet», sagt Sprecherin Claudia Schön. Dieses soll die Absichten, Motive und Rollen der beschuldigten Männer klären.
«Kein Kommentar»
Nach bisherigem Kenntnisstand gibt es laut Schön «keine Hinweise auf einen politischen oder ideologischen Hintergrund». Nachfrage von SonntagsBlick: Schliesst das auch einen islamistischen Hintergrund mit ein? Antwort der Bundesanwaltschaft: Kein Kommentar. Sprecherin Schöni versichert einzig: «Die Bundesanwaltschaft und das Bundesamt für Polizei arbeiten eng mit allen involvierten Behörden in der Schweiz und in Deutschland zusammen.»
Der Öffentlichkeit bleibt somit weiter nur eines übrig: Rätselraten.