Angst vor Kampfwahl in den USA
Walmart räumt Waffenregale und versteckt Munition

Aus Furcht vor Ausschreitungen und massiver Gewalt verbannt Walmart sämtliche Schusswaffen und Munition aus den Läden. In Los Angeles werden derweil ganze Einkaufsmeilen am Wahltag dichtgemacht, um Schäden wegen Demonstrationen und Ausschreitungen zu verhindern.
Publiziert: 30.10.2020 um 09:12 Uhr
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Aktualisiert: 01.11.2020 um 19:29 Uhr
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«Wir haben als Vorsichtsmassnahme für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden Schusswaffen und Munition von der Verkaufsfläche entfernt», sagt Walmart-Sprecher Kory Lundberg.
Foto: keystone-sda.ch

Am 4. November wählen die Amerikaner ihren neuen Präsidenten. Der demokratische Ex-Vizepräsident Joe Biden (77) fordert Amtsinhaber Donald Trump (74) von den Republikanern heraus. Und die Stimmung im Land scheint angesichts dieser Schicksalswahl explosiver denn je. So explosiv, dass der grösste Einzelhändler der USA, Walmart, jetzt vorsorglich Waffen und Munition aus Tausenden Läden in den Vereinigten Staaten entfernen lässt.

«Wir haben vereinzelte Unruhen erlebt, und als Vorsichtsmassnahme für die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden Schusswaffen und Munition von der Verkaufsfläche entfernt», sagt Walmart-Sprecher Kory Lundberg in einer Erklärung am Donnerstag. Das «Wall Street Journal» hat als erstes Medium darüber berichtet. Kunden können zwar nach wie vor Waffen in den Läden kaufen – müssen aber konkret danach fragen.

Rekord-Waffenverkäufe in den letzten Monaten

Hintergrund: Je näher der Wahltag kommt, desto grösser wird die Sorge von Beobachtern, dass es je nach Abstimmungsergebnis zu Unruhen kommen könnte. Insbesondere bei einer Niederlage von Trump werden gewalttätige Reaktionen seiner Unterstützer erwartet. Zumal der Präsident bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Rechtmässigkeit der Wahl im Falle seiner Niederlage bereits jetzt anzweifelt.

Viele Haushalte haben sich in den letzten Monaten mit Waffen und Munition eingedeckt – die Waffenverkäufe in den USA sind auf einem Rekordhoch.

Auch Einkaufsstrassen verbarrikadieren sich

Wegen möglicher Ausschreitungen und Plünderungen bereiten sich derweil auch viele Läden auf den Wahltag vor. In der Region Los Angeles wird etwa das Einkaufsviertel Rodeo Drive ab dem Wahltag für zwei Tage gesperrt sein, wie die «Los Angeles Times» berichtet. Man wolle damit proaktiv Schäden wegen Ausschreitungen und Demonstrationen vermeiden, sagt der Polizei-Chef von Beverly Hills vor Medien. Händler verbarrrikadieren hierfür ihre Schaufenster und Eingänge. (fr)

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