Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat am Sonntag von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in den Sudan abgeraten. Von Reisen in einzelne Landesteile wurde generell abgeraten.
Die Lage sei angesichts der anhaltenden, schweren Gefechten in dem nordostafrikanischen Land unübersichtlich und angespannt. Eine weitere Verschlechterung der Lage könne nicht ausgeschlossen werden, teilte das EDA zuvor auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Tote und Verletzte im Sudan
Erbitterte Kämpfe zwischen den regulären Streitkräften und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) im Sudan stürzten das Land in eine schwere Staatskrise. Bis Sonntagnachmittag konnten offenbar weder das Militär noch die RSF die Oberhand gewinnen. Beide Seiten berichteten über einzelne Erfolge und eingenommene Militärstützpunkte.
Nach dem Tod dreier Mitarbeiter im Zuge des Machtkampfs im Sudan hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) seine Hilfsmassnahmen in dem nordostafrikanischen Krisenland eingestellt. Das teilte das WFP am Sonntag mit. Die drei Mitarbeiter seien am Samstag bei Auseinandersetzungen zwischen der Armee und Paramilitärs getötet worden, zwei weitere seien verletzt worden. Die Mitarbeiter hätten Menschen in der Ortschaft Kabkabiya in Nord-Darfur mit Hilfsgütern versorgt, sagte WFP Exekutivdirektorin Cindy McCain. Sie forderte «sofortige Schritte», um die Sicherheit weiterer WFP-Mitarbeiter im Sudan zu gewährleisten.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) zeigte sich besorgt über die Lage der Bevölkerung in dem Land. Es komme seit Beginn des Konflikts immer wieder zu Schüssen und Explosionen in der Hauptstadt Khartum sowie anderen Städten, auch in dicht besiedelten Wohngebieten. Zivile Opfer wurden demnach aus mehreren Orten gemeldet. Eine genaue Zahl war zunächst nicht bekannt. Eine sudanesische Ärzte-Organisation sprach von Dutzenden Toten. Das IKRK forderte die Konfliktparteien auf, Vorkehrungen zu treffen, um weitere Verletzungen und Todesfälle unter Zivilisten zu vermeiden. (SDA)