«Die Beziehung zwischen Opfer und Täter wird untersucht»
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Amok in Österreich:«Die Beziehung zwischen Opfer und Täter wird untersucht»

Erstes Ergebnis der Obduktion
Amok-Jäger Roland D. starb an Kopfschuss

Der mutmassliche Doppelmörder Roland D. war tagelang auf der Flucht. Seine Leiche wurde am Samstag in einem Waldstück entdeckt. Ein Obduktionsbericht ergab, dass D. an einem Kopfschuss starb. Eine andere Frage bleibt jedoch ungeklärt.
Publiziert: 04.11.2024 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.11.2024 um 18:20 Uhr
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Roland D. ist tot

Auf einen Blick

  • Roland D. starb laut Obduktion an Kopfschuss
  • Suche nach Doppelmörder Roland D. hielt Österreich in Atem
  • Polizei durchkämmte Waldgebiet
  • Leiche nach Tagen gefunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Suche nach dem mutmasslichen Doppelmörder Roland D.* (56) hielt Österreich tagelang in Atem. Am Freitag gab es eine erste Spur zum Amok-Jäger. In einem Waldstück in Oberösterreich fand ein Zeuge D.s Auto. Am Samstag wird klar: D. ist tot. Wie es aus Ermittlerkreisen heisst, wurde der 56-jährige Verdächtige am Samstag tot in einem Waldstück in der Gemeinde Arnreit aufgefunden.

Dies berichten die «Oberösterreichischen Nachrichten». Schusswechsel habe es laut Polizei keinen gegeben. Die Einsatzkräfte der Schnellen Interventionsgruppe SIG haben den Toten entdeckt und ihn mittels Fingerabdruck identifiziert. Bei einer Pressekonferenz am Nachmittag informierte der stellvertretende Landespolizeidirektor Rudolf Keplinger darüber, dass D. höchstwahrscheinlich Suizid begangen hat. Keplinger betonte weiter, er habe in seinen 41 Jahren bei der Polizei «noch nie etwas Vergleichbares erlebt.»

Am Montag wurden erste Ergebnisse des mit Spannung erwarteten Obduktionsbericht veröffentlicht. D. starb demnach an einem Kopfschuss durch eine Schrotflinte. Was jedoch bisher nicht geklärt werden konnte, ist die Frage, wann genau der mutmassliche Amok-Schütze starb. Somit ist auch noch nicht klar, wie lange D. auf der Flucht war.

Im Interview mit der «Kronen Zeitung» sprach Polizeisprecher Michael Babl tags zuvor noch davon, dass D. «wahrscheinlich noch am Leben ist.» Dies hat sich jetzt offenbar als falsch herausgestellt. 

Polizei durchsuchte Hütten und Verstecke

Wie bei der Pressekonferenz weiter informiert wurde, sei das Fahrzeug in den späten Abendstunden am Donnerstag oder in der Nacht in das Waldstück gefahren worden, bevor man es am Freitagmorgen fand. «Das begründen wir darin, dass es einen Hinweis gibt, wonach in den Abendstunden ein Fahrzeug in das Waldstück gefahren sei. Zeitgleich bestätigen dies unsere Kräfte, die diesen Weg, wo das Fahrzeug gestanden ist, abgefahren sind und das Fahrzeug in den vergangenen Tagen noch nicht dort stand», so Markus Vorderderfler, Leiter der Einsatzabteilung.

Weiter bedankt sich die Polizei für die vielen Hinweise aus der Bevölkerung. In der rund einwöchigen Suchperiode sind gut 400 Hinweise eingegangen. 

Zu klären bleibt nun nur, wo D. sich in seinen letzten Tagen versteckte. Laut Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamts, dürfte der Amok-Jäger nervös geworden sein: «Man geht davon aus, dass Roland D. seinen Standort erst in den letzten Tagen verlegt hatte, weil die Befragungen in seinem Freundeskreis intensiviert worden waren. Es könnte sein, dass D. seinen Standort verlegt hat, weil er nervös geworden ist. Das werden wir uns in den nächsten Tagen anschauen.»

Zuvor konzentrierte sich die Suche auf das weitläufige Waldgebiet, in dem das Auto gefunden wurde. «Es wird Stück für Stück abgesucht. Es gibt natürlich, wie man sich vorstellen kann, relativ viele Verstecke. Es ist leicht möglich, dass man dort Unterschlupf findet. Darum durchsuchen wir Verschlage, Hütten etc.» Zum Inhalt des Autos und möglichen Komplizen D.s will der Polizeisprecher derweil keine Angaben machen. 

*Name bekannt 

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