Wie schnell sich eine Nachricht im Internet verbreiten kann, musste der Amazonas-Stamm der Marubo Anfang Juni am eigenen Leib erfahren. Dank Elon Musks Starlink haben die Bewohner seit Neustem Empfang – und das führte bei ihnen angeblich zu einer Pornosucht, wie zuerst die «New York Times» und danach Medien aus aller Welt berichteten, auch der Blick.
Jetzt meldet sich der Stammesführer Enoque Marubo zu Wort und stellt klar: «Wir sind nicht pornosüchtig! Diese Aussagen sind unbegründet und falsch.» Eigentlich hatte sich der Stamm über den Besuch des Reporters gefreut.
«Diese Sichtweise ist primitiv»
Doch am Ende seien nur die negativen Aspekte des Starlink-Empfangs beleuchtet worden, «was zur Verbreitung eines verfälschten und schädigenden Bildes geführt hat», so Marubo.
Die «New York Times» hat mittlerweile einen weiteren Artikel veröffentlicht und mit den Gerüchten rund um die Pornosucht aufgeräumt. Für Enoque Marubo ist aber vor allem wichtig, dass auch die positiven Aspekte der Internetverbindung hervorgehoben werden. «Es gibt jedoch immer noch Menschen, die die Idee verteidigen, dass indigene Völker isoliert und von der Technologie entfremdet bleiben sollten. Diese Sichtweise ist primitiv und ignoriert das Grundrecht indigener Völker, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden und Zugang zu den gleichen Chancen wie alle anderen zu haben», schreibt er – in einem Linkedin-Post.