Die Ukraine weiss, wie man für Aufmerksamkeit sorgt. Das beweist besonders das neueste Video des Verteidigungsministeriums. Die Ukrainer bedanken mit dem fast schon epischen Edeka-Werbespot «Supergeil» bei Deutschland für die Panzer und die militärische Unterstützung, unterlegt mit dem gleichnamigen Song. Und der geht viral. Das Video hat schon über 500'000 Aufrufe.
Im 43-sekündigen Clip, den das Ministerium am Mittwoch auf Twitter veröffentlichte, tritt auch Kult-Berliner Friedrich Liechtenstein (66) auf. Die einzelnen Sequenzen werden ab und zu durch Worte wie «Super Gepard», «Super Iris» oder «Super Defense» unterbrochen. Sie beziehen sich auf die Waffen und Verteidigungssysteme, die Deutschland den Ukrainern zur Verfügung gestellt hat.
Einen Panzer wollen die Ukrainer aber noch unbedingt haben und darum werben sie auch in dem kurzen Clip. Sie bitten um einen Leopard-Panzer. Auch der wird im Clip kurz gezeigt, darauf folgt der Einblender «Super Please». Am Ende des Videos erscheint ein «Danke schön Deutschland».
Kult-Berliner ahnungslos
Kult-Berliner Liechtenstein wusste allerdings nichts davon, wie sein Management der Tagesschau mitteilt. Eine Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium sei «nicht abgesprochen» gewesen. Ob gegen die Nutzung vorgegangen werden soll, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.
Die Waffenlieferungen aus Deutschland sind umstritten, lange zögerte die Bundesregierung. Mittlerweile hat sie unter anderem dreissig Flakpanzer Gepard, zehn Bergepanzer 2 und ein Luftverteidigungssystem Iris-T SLM zur Verfügung gestellt. Kampfpanzer Leopard und Schützenpanzer Marder zu liefern, lehnt die Regierung bislang ab. Auch keine anderen Partner würden der Ukraine solch moderne westliche Panzer zur Verfügung stellen, lautet die Begründung.
Mehr zum Propaganda-Krieg
Der Propagandameister heisst Ukraine
Die Ukraine scheint sich zum Propagandameister zu entwickeln. Während der russische Präsident Wladimir Putin (70) mit seinen Lügen, Falschangaben und vor allem seiner Manipulation zu Beginn des Ukrainekrieges noch die Nase vorn hatte, gewinnen mittlerweile die witzigen, wenngleich umstrittenen Propagandaclips bei vielen die Sympathie.
Putin verhängte unter anderem eine Zensur über die russischen Medien, auch über Twitter und YouTube. Zudem gibt es Propaganda-Sonderunterricht an Schulen über «Russlands wohltätige Operationen in der Ukraine».