Auf einen Blick
- Kreuzfahrtschiff AIDAperla geht gegen Liegestuhl-Besetzer vor
- Crew räumt besetzte Liegen und entfernt persönliche Gegenstände
- AIDA hat in den letzten Jahren mehrere Versuche unternommen, das Problem zu lösen
Sie sorgen immer wieder für Ärger: die sogenannten Tüechli-Besetzer. Feriengäste, die wie von der Tarantel gestochen Richtung Swimmingpool rennen, um noch einen Platz auf der Sonnenterrasse zu ergattern. Das Problem: Oft bleiben die Liegestühle den ganzen Tag besetzt, auch wenn sich keine Menschen auf ihnen befinden.
Zugegeben, derzeit ist nicht gerade Wetter zum «Sünnele». Weil Kreuzfahrtschiffe jedoch das ganze Jahr über die Weltmeere tuckern, sorgt eine neue Massnahme des Aidaperla-Schiffes gerade für Schlagzeilen. Die Crew des Schiffes unternimmt einen neuen Versuch, gegen die Liegestuhl-Querulanten vorzugehen, wie das Magazin «Globista» berichtet.
Neben einem Kabinenbrief, in dem von den Konsequenzen des Besetzens gewarnt wird, werden auch Kontrollen durchgeführt. Und nicht nur das: Mitarbeiter räumen besetzte Liegen unter Umständen auch frei – samt persönlicher Gegenstände. Bücher, Brillen und Hüte könnten also bald in der Fundgrube des Schiffes landen.
Polizeieinsatz in Italien
In dem Kabinenbrief, der «Globista» vorliegt, heisst es: «Herzlich willkommen an Bord von AlDAperla und in der sonnigen Karibik. Damit auch jeder unserer Gäste diese geniessen kann, möchten wir Sie bitten, keine Sonnenliegen zu reservieren. Sollten unsere Kollegen bei ihren regelmässigen Rundgängen dennoch eine Liegenreservierung feststellen, werden diese unsererseits wieder freigegeben und die Gegenstände von den Liegen genommen. Private Gegenstände, welche zur Reservierung genutzt wurden, liegen dann im Blickfeld zur Abholung bereit. Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Mithilfe und wünschen Ihnen einen erholsamen Urlaub bei uns an Bord.»
Doch nicht nur Liegestühle werden besetzt. Teilweise nehmen Feriengäste ganze Strandabschnitte unter ihre Fittiche. Im August kam es deswegen im italienischen Ischia sogar zu einem Polizeieinsatz. Denn: Die Badegäste verstiessen gegen die städtische Verordnung. Diese besagt, dass der öffentliche Strand von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang frei bleiben muss. Fehlbare Touristen stellten ihre Sonnenschirme aber an ihren Lieblingsstrandabschnitt und hinterliessen dort alles, was man zur Markierung verwenden kann. Die zurückgelassenen Liegestühle und Sonnenschirme wurden von der Polizei eingesammelt.
AIDA habe in den letzten Jahren immer wieder versucht, gegen die Tüechli-Besetzer vorzugehen. Scheinbar haben die Anstrengungen aber nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Es bleibt abzuwarten, ob sich die neue Methode auszahlt.