«Massnahmen der Taliban, die darauf abzielen, Frauen aus dem öffentlichen Leben zu tilgen, werden Konsequenzen dafür haben, wie unsere Länder mit den Taliban umgehen», hiess es in der Stellungnahme, die auch das Schweizer Aussendepartement am Mittwochabend verbreitete.
Die Stellungnahme wird demnach vom EU-Aussenbeauftragten sowie den Aussenministerinnen und -ministern von zwölf Ländern getragen, darunter alle G7-Staaten.
Das Schweizer Aussendepartement teilte auf Twitter mit, nicht nur Frauen, die ganze Bevölkerung leide unter den verheerenden Entscheiden der Taliban. Die Schweiz solidarisiere sich mit Frauen, Männern und Kindern Afghanistans. Menschenrechte seien nicht verhandelbar.
Mädchen und Frauen vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen
Am Dienstag hatten die Taliban in Afghanistan mit sofortiger Wirkung Frauen von allen Universitäten verbannt. Das sei ein «schwarzer Tag für Afghanistan», kommentierte das Schweizer Aussendepartement weiter. Der Schweizer Botschafter Heinrich Schellenberg erklärte nach dem Entscheid auf Twitter, die Taliban dürften sich nicht über die Abwanderung von Fachkräften beklagen und gleichzeitig die Hälfte der Bevölkerung von Bildung, Wirtschaft, sozialer und politischer Teilhabe ausschliessen.
Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Islamisten in Afghanistan Frauenrechte massiv eingeschränkt. Mädchen und Frauen sind vom öffentlichen Leben weitgehend ausgeschlossen.
«Die repressiven Massnahmen der Taliban gegen afghanische Mädchen und Frauen waren unerbittlich und systemisch», kritisierten die Minister. Diese Politik mache die Missachtung der Menschenrechte und fundamentalen Freiheit des afghanischen Volkes durch die Taliban deutlich.
(SDA)