«Ärzte sagten, es wäre bloss Verstopfung»
Brite (†46) stirbt nur zwei Wochen nach Schockdiagnose

Man habe ihm gesagt, es sei nicht so schlimm, doch in Wahrheit war Simon Atkins aus Grossbritannien schwer krank. Seine Verstopfung stellte sich als aggressiver Krebs heraus. Nicht mal zwei Wochen nach der Diagnose war er tot.
Publiziert: 22.02.2024 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 17:42 Uhr
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In den Ferien auf Teneriffa ging es dem Familienvater plötzlich nicht gut.
Foto: Go Fund Me

Alles begann im Oktober vergangenen Jahres: Simon Atkins (†46) aus Grossbritannien verbrachte mit seiner Frau Sara und den beiden Kindern Lucie (13) und Jacob (11) Ferien auf Teneriffa.

Dabei bekam Atkins Ehefrau zum ersten Mal ein mulmiges Gefühl. «Er war einfach nicht er selbst. Normalerweise mag jeder ein bisschen was zu trinken und das ganze kostenlose Essen, aber er wollte einfach nichts», sagt die Witwe zur britischen «Sun». Stattdessen beklagte sich der 46-Jährige über Blähungen, Verstopfung und ein ständiges Aufstossen.

«Er sah tatsächlich aus wie im neunten Monat schwanger»

Die Beschwerden blieben. Auch nach den Herbstferien ging es ihm einfach nicht besser – im Gegenteil. Bald sah man ihm an, dass etwas nicht stimmte. «Er kam eines Tages mit seinem Motorrad nach Hause und konnte seine Stiefel nicht ausziehen; er konnte sich nicht bücken. Er sah tatsächlich aus wie im neunten Monat schwanger.»

Ein Ärzte-Marathon begann. Fünf Wochen lang fuhr Sara Atkins mit ihrem Mann zu verschiedenen Experten. Doch sie alle fanden keine schlimme Ursache für das Leiden von Simon Atkins. Ihm wurde nur gesagt, dass er Verstopfung habe. Er solle Abführmittel nehmen, dann würde es ihm in ein paar Tagen wieder gut gehen.

«War nur noch Haut und Knochen»

Es wurde aber nicht wieder gut. Schliesslich ging das Paar im Dezember ins Spital in Leicester. Erst dort stellten die Ärzte die Schock-Diagnose: Krebs! Allerdings wussten die Mediziner nicht, wo sich genau der Ursprung in seinem Körper befand. Es folgten mehrere Untersuchungen, während es Simon Atkins immer schlechter ging. Er konnte nicht essen, trinken oder schlafen. Ende Januar wurde klar: Es handelt sich um sehr seltenen Blinddarmkrebs. 

Dem Familienvater wurde eine Operation angeboten, um seine Magenschleimhaut entfernen zu lassen. Doch da ging es dem 46-Jährigen schon zu schlecht für einen solchen Eingriff. «Man brauchte sich Simon nur anzusehen. Er war zu diesem Zeitpunkt nur noch Haut und Knochen», sagte seine Frau. Und: Die Chancen auf Heilung sind nur gering. Darum lehnte er die Operation ab.

Er verbrachte seine letzten zwei Wochen zu Hause

Stattdessen fragte er, wie lange er noch zu leben hatte, wenn er zu Hause bleiben würde. Die Ärzte gaben ihm daraufhin noch zwei Wochen bis maximal zum Sommer. So viel Zeit blieb ihm am Ende nicht. Atkins starb am 11. Februar.

Das Paar hätte im März seinen 10. Hochzeitstag gefeiert. Um diesen doch noch feiern zu können, kochte ihm seine Frau kurz vor seinem Tod noch sein Lieblingsessen, Steak. Die zweifache Mutter macht es nun zu ihrer Mission, auf die heimtückische Krebsform und die harmlosen Symptome aufmerksam zu machen und geht mit der tragischen Geschichte deswegen an die Öffentlichkeit. Um die Trauerfeier zu finanzieren, hat die Familie eine Spendenseite eingerichtet. Das Ziel von 1000 Pfund (1110 Franken) ist längst erreicht. Bislang sind über 6500 Pfund (7230 Franken) zusammengekommen. (zun)

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