«Ich weiss nicht, wie man überleben soll!»
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Gen-Z-Influencer verzweifelt:«Ich weiss nicht, wie man überleben soll!»

«Acht Stunden sind einfach verrückt»
Influencerin bricht nach erstem Arbeitstag in Tränen aus

Sie ist jung und verzweifelt, denn sie musste in ihrem Leben das erste Mal acht Stunden arbeiten. Auf Tiktok beschwert sich die Influencerin Brielle über die Arbeitswelt. Sie kann nicht verstehen, wie das andere schaffen. Mit dieser Meinung ist sie nicht allein.
Publiziert: 27.10.2023 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2023 um 19:13 Uhr
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Die amerikanische Influencerin Brielle kann nicht verstehen, wie man nach einem langen Arbeitstag noch funktionieren soll.
Foto: Tiktok

Aufstehen, pendeln, arbeiten, nach Hause kommen: Was für die meisten Menschen völlig normal ist, ist für eine junge Amerikanerin ein Albtraum: «Ich muss acht volle Stunden arbeiten, danach noch nach Hause pendeln. Ich habe nicht einmal die Energie, mir etwas zu kochen», jammert die Studienabsolventin Brielle in die Kamera.

Sie wolle nur duschen, essen und schlafen gehen, sagt die Influencerin mit über 100'000 Followern auf Tiktok, nahe am Zusammenbruch. «Ich kann nichts anderes machen!» Es sei nicht möglich, nach so einem langen Tag noch zu funktionieren. «Was ist mit Freundschaften, Daten, Sport?», fragt sich die junge Frau. «Acht Stunden im Allgemeinen sind einfach verrückt.» Erschwerend komme für sie hinzu, dass sie jeden Tag ungefähr eine Stunde mit dem Zug zur Arbeit fahren müsse. Ihr Leben sei einfach beschwerlich. «Ich steige gegen 7.30 Uhr in den Zug und komme erst gegen 18.15 Uhr nach Hause», sagt Brielle. Die Arbeit und das Pendeln dauerten einfach «f****ng forever» (zu Deutsch: «eine verdammte Ewigkeit»).

So lange arbeiten und kaum Zeit für andere Dinge im Leben? Daran stört sich nicht nur die Amerikanerin. Auf Tiktok erhält die Influencerin viel Zustimmung. «Es ist so repetitiv und deprimierend. Ich kann dir nachfühlen, Girl», kommentiert eine Userin das Video.

«Wie soll ich denn da noch Energie finden?»

Brielle scheint mit ihrem Video auch kein Einzelfall zu sein. Gerade macht in Deutschland ein Clip einer jungen Frau, die auf Jobsuche ist, die Runde. Darin beschwert sie sich, dass man in einem Vollzeitjob nur sechs Wochen im Jahr Ferien hat: «Das Schlimme ist: 30 Tage sind ja noch viel», sagt sie. «Ich weiss nicht, wie man überleben soll.»

Vollzeit-Arbeit bedeute, dass man keine Freizeit mehr habe. Und am Wochenende müsse man ja noch den Haushalt schmeissen. Hinzu kommt ein weiteres Laster: «Ich hab ja auch noch Freunde, die mich auch mal wiedersehen wollen. Wie soll ich denn da noch Energie finden?» Mit einem verzweifelten Lachen setzt sie ihr Plädoyer fort: «Da sind Leute, die wollen dir 36'000 Euro brutto im Jahr geben als Vollzeitangestellte.» In Deutschland würde das einem durchschnittlichen Netto-Monatslohn von rund 2040 Euro entsprechen.

Ihr Video geht viral. Doch anders als bei Brielle in den USA, sorgt der Clip der Deutschen nicht für unterstützende Kommentare, sondern für Häme. Besonders bei der älteren Generation. «Willkommen in der Realität» oder «Unsere Eltern haben es auch geschafft» heisst es unter dem Video. Jemand anderes schreibt, dass sie hoffentlich niemals rausbekommt, dass vom Gehalt auch noch Steuern abgehen. Einige wenige geben der Frau aber auch recht. «Man kann sich darüber lustig machen oder man sieht halt, dass die Dame im Grunde recht hat. Meinen Studienkredit werde ich bei meinem momentanen Gehalt etwa mit 50 abbezahlt haben», schreibt jemand. (ene)

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