Anya kommt ursprünglich aus Belarus, lebte jahrelang in Polen und jetzt in der Schweiz. Sie erzählt auf der Videoplattform Tiktok von ihrem Leben hierzulande.
«Immer wieder werde ich gefragt, wie viel die Schweizer verdienen», sagt sie in einem Video zu ihren Followern. Die junge Frau zählt auf, wie viel Angestellte pro Monat durchschnittlich erhalten. «Ein McDonalds-Mitarbeiter verdient hier 4200 Dollar, ein Berater 8000 Dollar und ein Uni-Professor sogar 13'000 Dollar pro Monat. Das ist einfach der Wahnsinn.» Wie Anya diese Löhne genau berechnet hat, wird in dem kurzen Tiktok-Video nicht klar. Für sie seien diese Zahlen jedoch ein guter Grund, in der Schweiz zu leben.
User relativieren Kommentar
Ihre Follower relativieren ihre Auflistung. «Zieht man Steuern und Miete vom Lohn ab, bleibt nicht mehr übrig als in anderen Ländern», schreibt ein User und nimmt dabei auf die hohen Lebenskosten in der Schweiz Bezug. «Das ist ein irreführendes Video». Fast alle Kommentare machen die hohen Preise hierzulande zum Thema.
Es ist eine Mischung aus Spott und Überraschung, der in den über 2400 Kommentaren deutlich wird. Einige ausländische User überlegen sich jetzt, ernsthaft oder halb ernsthaft in die Schweiz zu ziehen.
Was die Tiktokerin in der Schweiz auch erstaunt ist das «unglaubliche Sortiment» bei der Discounterkette Lidl. «Als ich neu in die Schweiz gezogen war, wusste ich nicht, wo ich gesunde, proteinreiche Produkte finde.» Dann sei sie auf Lidl gestossen – nach ihr, der beste Supermarkt der Schweiz, wie sie in einem weiteren Video erklärt. «Ihr Angebot ist fantastisch. Sie haben so viele gute Produkte».
Keine WC-Spülung nach 22 Uhr?
Neben all den Schwärmereien gibt es für die Tiktokerin auch Nachteile in der Schweiz. Verblüfft fragt sie ihre Follower: «Wusstet ihr, dass man hier nicht duschen darf nach 22 Uhr? Keine Partys, kein Fernsehschauen und kein Betätigen der WC-Spülung». Das stehe sogar im Mietvertrag. Die Nachbarn könnten sich gestört fühlen.
Die User schreiten auch hier besänftigend ein: «Das mit der WC-Spülung ist ein jahrelanger Mythos unter Schweiz-Touristen», schreibt ein Schweizer Nutzer. (ene)