Von den 719 untersuchten Riffen wiesen dem Bericht zufolge 654 - oder 91 Prozent - einen gewissen Grad an Korallenbleiche auf.
Die Hitzewelle hält schon seit Dezember an. Es ist das erste Mal, dass das Riff während einer La Niña-Wetterperiode, in der normalerweise kühlere Temperaturen zu erwarten sind, von einer Bleiche betroffen war.
Korallenbleiche tritt immer häufiger auf
Obwohl gebleichte Korallen noch am Leben sind und sich mässig betroffene Riffabschnitte möglicherweise erholen, weisen «stark gebleichte Korallen eine höhere Sterblichkeitsrate auf», hiess es in dem Bericht. Die Korallenbleiche ist ein Phänomen, das auftritt, wenn die Korallen gestresst sind und die in ihnen lebenden bunten Algen abstossen.
Umweltschützer riefen die Politiker vor der Parlamentswahl in zehn Tagen, auf mehr für den Klimaschutz zu tun. «Auch wenn die Bleiche immer häufiger auftritt, ist das nicht normal, und wir sollten uns nicht damit abfinden», sagte Lissa Schindler von der Australian Marine Conservation Society. «Beide grossen politischen Parteien müssen sich der Tatsache stellen, dass ihre Klimaziele für das Riff nicht ausreichen.»
Unesco entscheidet über Herabstufung des Welterbes
Kommenden Monat wird das Welterbekomitee der Unesco entscheiden, ob das Great Barrier Reef als «gefährdet» eingestuft werden soll. Australien hatte 2015 eine drohende Herabstufung des Welterbes abwenden können, indem die Regierung einen langfristigen Aktionsplan aufstellte und Milliarden in Schutzmassnahmen investierte. (SDA)