Er tötete kaltblütig acht Menschen. Dafür wurde Robert Long (22) zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 22-Jährige gab am Dienstag vor Gericht in Cherokee County zu, im März vier Menschen in einem Massagesalon im südlichen Bundesstaat Georgia getötet zu haben.
«Heute wurde der Gerechtigkeit Genüge getan und der Angeklagte bekannte sich in allen Anklagepunkten schuldig und wurde zu vier aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen ohne die Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt», sagte Staatsanwältin Shannon Wallace nach der Anhörung in einer Pressekonferenz. In dem zweiten Verfahren droht ihm die Todesstrafe.
Im Bezirk Fulton, wo er vier weitere Morde beging, droht ihm jedoch die Todesstrafe. Das Gericht im Bezirk Cherokee verhängte laut der Zeitung «Atlanta Journal-Constitution» vier Mal lebenslange Haft plus 35 Jahre, ohne Aussicht auf Bewährung. Das Urteil war demnach Ergebnis eines Deals der Verteidigung, die den 22-Jährigen damit vor der Todesstrafe bewahrte.
Die Staatsanwältin des benachbarten Bezirks Fulton, Fani Willis, will laut Gerichtsunterlagen hingegen erreichen, dass die Tat als Hassverbrechen eingestuft und Long zum Tode verurteilt wird.
Kein rassistisches Motiv, sondern sexuell
Die Opfer bei den drei Attacken, die sich alle am selben Tag kurz nacheinander ereignet hatten, waren überwiegend asiatischstämmig. Ein Mann überlebte mit schweren Verletzungen.
Der Schütze hatte angegeben, nicht aus rassistischen, sondern sexuellen Motiven gehandelt zu haben. Die Tat hatte in den USA die heftige Debatte über zunehmenden Hass und Gewalt gegenüber asiatischstämmigen Amerikanern angeheizt.
Der 22-Jährige schilderte bei der Anhörung, dass er zunächst eine Waffe gekauft habe, um sich selbst zu töten. Schliesslich habe er sich betrunken und sei zum ersten Massagesalon gefahren, um dort auch sexuelle Dienste in Anspruch zu nehmen. Noch im Auto habe er beschlossen, die Menschen dort zu töten. Er gab an, er habe sie «bestrafen» wollen. «Es war im Wesentlichen eine Abwälzung der Schuld für mein Handeln auf sie», sagt er. Der Angeklagte erklärte, nach seinem Verständnis sei Sex nur in der Ehe in Ordnung. (SDA/AFP/jmh)