Bilder in sozialen Netzwerken zeigen eine brennende Tupolew TU-22 auf einem Luftwaffenstützpunkt südlich von St. Petersburg. Getroffen durch eine ukrainische Drohne – 650 Kilometer von der Grenze entfernt.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass eine Drohne am Samstag den Angriff durchgeführt habe. Sie sei «mit Handfeuerwaffen» beschossen worden. «Ein Flugzeug wurde beschädigt; es gab keine Verletzten infolge des terroristischen Akts», schreibt das Ministerium weiter.
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Ungenügende russische Luftabwehr
Das Feuer auf dem Flugplatz habe rasch gelöscht werden können. Die Bilder, die später geteilt wurden, zeigen jedoch, dass die TU-22 komplett in Flammen steht. Russland betreibt derzeit mehr als 60 solcher Langstreckenbomber – allerdings ist eine Zerstörung eines dieser Jets ein empfindlicher Schlag gegen die russische Luftwaffe.
Vor allem, wenn der Angriff tief auf russischem Gebiet stattfand – und die russische Luftabwehr offenbar nicht ausreicht, um einen koordinierten Drohnenangriff abzufangen.
TU-22 bombardierten schon Mariupol
Laut BBC deutet die Beschreibung des Verteidigungsministeriums darauf hin, dass es sich bei der eingesetzten Drohne um eine «kopterartige Drohne» handelte, die üblicherweise auf kürzere Distanz eingesetzt wird.
Der TU-22, Codename «Backfire», ist das Flaggschiff der russischen Luftwaffe. Er ist extrem schnell, hat eine enorme Reichweite und kann jede Menge Bomben transportieren. Darunter auch Atomwaffen.
Wie gefährlich das Kampfflugzeug ist, hat Putin bereits im Ukraine-Krieg demonstriert. Er liess die Hafenstadt Mariupol grossflächig bombardieren. Aber auch andere Ziele wären möglich. Kein Wunder: Die Tupolew hat eine Reichweite von 7000 Kilometern. Allerdings ohne Bomben an Bord. Ansonsten beträgt die Reichweite bis zu 2400 Kilometer. (neo)