Nach dem Tod des emeritierten Papst Benedikt XVI. (†95) laufen nun die Vorbereitungen für die Totenmesse ab. Das ganze Prozedere wurde bereits vor seinem Ableben geplant.
So wird Benedikt vom kommenden Montag an im Petersdom öffentlich aufgebahrt, damit sich die Gläubigen dort von ihm verabschieden können. Die Basilika ist dazu am Montag von 9.00 bis 19.00 Uhr und am Dienstag und Mittwoch jeweils von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Präfekt von Rom rechnet an den Tagen mit jeweils bis zu 35'000 Besuchern im Dom.
60'000 Menschen zur Trauerfeier in Rom erwartet
Am Donnerstag, 5. Januar, findet auf dem Petersplatz dann das Requiem, also die Totenmesse statt. Diesen Gottesdienst wird Papst Franziskus (86) zelebrieren. Dass ein Papst einen anderen beerdigt, ist ein Novum. Die Feier beginnt um 9.30 Uhr. Gläubige können daran nach Angaben des Vatikans teilnehmen, ohne sich Eintrittskarten besorgen zu müssen. Bis zu 60'000 Menschen werden erwartet.
Etliche Vorschriften der Konstitution, etwa über die Fortführung der Amtsgeschäfte, müssen nach dem Tod von Benedikt nicht angewandt werden, weil ja Papst Franziskus im Amt ist und es daher keine Sedisvakanz - also keinen unbesetzten Papststuhl - gibt.
Zwei offizielle ausländische Delegationen sind eingeladen: eine aus Benedikts Heimat Deutschland, von wo sich bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) angekündigt hat; die andere aus Italien. Als Papst war Benedikt automatisch auch Bischof der italienischen Hauptstadt Rom. Darüber hinaus werden viele Kardinäle - vor allem jene, die Benedikt selbst während seines Pontifikats in das Kardinalskollegium geholt hatte - in Rom erwartet.
Benedikt wünschte sich schlichte Trauerfeier
Benedikt hatte sich nach Angaben von Vatikan-Sprecher Matteo Bruni eine Trauerfeier und Beisetzung gewünscht, die jeweils schlicht seien. Dieser Wunsch werde ihm erfüllt, sagte Bruni. Nach der Feier auf dem Petersplatz wird Benedikt in der Krypta des Petersdoms an der Seite etlicher anderer Päpste beigesetzt.
Der Deutsche hatte sich gewünscht, an jener Stelle beigesetzt zu werden, wo Johannes Paul II. nach seinem Tod zunächst seine Ruhestätte gefunden hatte, ehe der Pole nach der Seligsprechung in eine Kapelle im Petersdom gebracht wurde. (SDA)