Auf einen Blick
- Kanadische Löschflugzeuge helfen bei Waldbränden in Los Angeles
- Super Scoopers können Wasser aufnehmen ohne zu landen
- CL-415 kann in 12 Sekunden 6000 Liter Wasser aufnehmen
Seit Tagen wüten in Los Angeles massive Feuer. Eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen die Flammen sind Löschflugzeuge, die aus der Luft immer wieder Wasser auf die Brände ablassen.
Die stärksten Brandbekämpfungsjets kommen dabei ausgerechnet aus Kanada. Das US-Nachbarland wird von den Amerikanern gerne belächelt. Jetzt ist man den Kanadiern dankbar für die Hilfe von oben – in Form der Löschflugzeuge des Typs CL-415, Spitzname «Super Scooper».
Mehr als 300 km/h schnell
Das Alleinstellungsmerkmal der 20 Meter langen «Super Scoopers» ist, dass sie ihre Wasserreserven auffüllen können, ohne dafür landen zu müssen. Bedeutet: Sie können in einer Endlosschleife riesige Mengen Wasser abgeben. Erst, wenn der Treibstoff ausgeht, müssen sie landen.
Die «Super Scoopers» können im Gleitflug mithilfe einer Sonde an der Wasseroberfläche in weniger als 12 Sekunden mehr als 6000 Liter einsammeln. Die Ladung wirft der Pilot aus einer Höhe von 30 bis 45 Metern direkt über dem Brandherd ab, anschliessend wiederholt er diesen Vorgang wieder und wieder. Die Flugzeuge erreichen in der Luft einen Topspeed von 376 km/h.
Das Wasser kann dabei auch mit einem speziellen Schaumkonzentrat vermengt werden, um die Löschwirkung zu erhöhen. Anders als andere Löschflugzeuge können die «Super Scoopers», die von Canadair und Bombardier gebaut werden, auch Salzwasser aufnehmen. Per Knopfdruck kann der Pilot über vier Türen entweder die gesamte Wasserladung auf einmal abwerfen oder durch eine nacheinander erfolgende Öffnung der Türen Wasser gleichmässiger über grössere Flächen verteilen.
Drohne beschädigt Super Scooper
Seit mehr als 30 Jahren stellt die kanadische Provinz Québec den Behörden von Los Angeles die Flugzeuge, die über eine beeindruckende Flügelspannweite von 28 Metern verfügen, im Falle von Waldbränden zur Verfügung. Laut der «Washington Post» sind aktuell zwei «Super Scoopers» in LA, allerdings ist einer von ihnen momentan nicht einsatzbereit. Eine zivile Drohne hatte in der vergangenen Woche den Flügel der Maschine beschädigt, wie die Feuerwehr von Los Angeles mitteilte.
Das Fliegen einer Drohne während der Brandbekämpfung stellt ein Verbrechen dar und kann mit bis zu 12 Monaten Gefängnis oder einer Geldstrafe von bis zu 75'000 US-Dollar bestraft werden. Aufgrund des historischen Ausmasses der diesjährigen Feuer gab die gemeinnützige kanadische Organisation SOPFEU, die in Zusammenarbeit mit der Regierung von Québec die Flugzeuge bereitstellt, bekannt, dass zwei weitere CL-415 inklusive Piloten, Copiloten und Techniker nach Los Angeles geliefert werden.