Bis zu 1000 Dollar am Tag, keine Ausbildung nötig und sechs Monate Ferien – davon schwärmt der Australier Mason Francis auf Tiktok. Für seinen Job auf einer Bohrplattform im australischen Karratha brauchte er keinen Uni-Abschluss. Ein Kurs und ein zehnwöchiges Training hätten ihn für den Job auf der künstlichen Standfläche im Meer qualifiziert.
Ein halbes Jahr lang kann der junge Arbeiter einiges an Geld sparen. Denn als Ölarbeiter verdient er pro Jahr rund 170'000 australische Dollar, umgerechnet 97'000 Franken. Das ist laut «Sun» das Durchschnittseinkommen eines Angestellten in der australischen Ölindustrie.
28 Tage Arbeit ohne Pause
Die restlichen sechs Monate des Jahres reist Francis um die Welt. Er ist nicht der Einzige, der diese ungewöhnliche Arbeit für sich entdeckt hat: Die sogenannte Fifo-Beschäftigung (engl. «fly in fly out») wird immer beliebter, denn die Arbeiter erhalten freie Unterkunft, Flüge und Verpflegung. Fifo ist eine Methode, um Menschen in abgelegenen Gebieten zu beschäftigen. Dabei werden die Arbeiter beispielsweise zur Bohrinsel eingeflogen, anstatt dauerhaft umgesiedelt zu werden.
Tatsächlich ist die Öl- und Gasindustrie für ihre hohen Löhne bekannt. Aber das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich hat das Ganze auch seine Schattenseiten. Denn obwohl die Arbeiter insgesamt ein halbes Jahr Ferien haben, arbeiten sie jeweils 28 Tage am Stück. «Du musst dir dein Geld wirklich hart verdienen», sagt der Tiktoker. «Aber jede Bohrinsel wird dir diese Summe zahlen.»
«Du darfst einfach nicht hineinfallen»
Neben den langen Arbeitszeiten ohne Pausen ist auch das Arbeitsumfeld nicht für jeden geeignet. In einem Video, das rund 3,7 Millionen Menschen gesehen haben, gibt Francis einen Einblick in seinen Arbeitsalltag: Erst zeigt seine Kamera das Deck, dann richtet er sein Handy langsam auf das Wasser unter ihm. Der Anblick ist schockierend: Im dunklen Meer wimmelt es von Haien.
«Das Schiff ist ständig von Haien, rauer See und starken Strömungen umgeben», schreibt der junge Mann zu seinem Video. «Du darfst einfach nicht ins Wasser fallen», fügt er hinzu. Doch die ungewohnte Umgebung und die harten Arbeitstage scheinen ihn nicht zu stören – oder er nimmt sie zumindest in Kauf: «Das Fifo-Leben ist das beste Leben», ist sich Francis sicher.