Nach einem Ausflug in die Schweiz steht die deutsche Tiktokerin Celinajoyy mit einer 1200-Franken-Busse und einer Anzeige da. Ein waghalsiges Wendemanöver im Gotthard kommt die junge Frau teuer zu stehen.
Sie und eine Freundin seien beim Schlittschuhlaufen gewesen. «Auf dem Rückweg haben wir die falsche Ausfahrt genommen. Laut dem Navi hätten wir plötzlich 2,5 Stunden statt 20 Minuten fahren sollen», erklärt sie in einem mittlerweile gelöschten Post auf Tiktok. «Auf einmal war da so ein langer Tunnel, das ist der Tunnel zwischen der Schweiz und Italien», erklärt sie – und glänzt damit nicht mit besonders guten Geografiekenntnissen. In diesem Tunnel würden ausserdem «gewisse Sonderregeln» gelten.
Schliesslich sei ihnen die Idee gekommen, im Tunnel in eine SOS-Bucht zu fahren und dort zu wenden. «Dabei haben wir nicht realisiert, dass auf dem Boden zwei durchgestrichene Linien waren, und haben gewendet», so Celinajoyy weiter. Als sie aus dem Tunnel gefahren seien, habe bereits die Polizei auf sie gewartet.
Keine schlaue Idee
Bei der Kontrolle mussten sie dann die Papiere vorlegen. Danach habe die Polizei sie aufgeklärt, dass ein Wendemanöver im Tunnel nicht erlaubt sei. «Danach hiess es, dass wir eine Strafe von 1200 Franken und eine Anzeige kassieren», so die Tiktokerin weiter.
Nach mehreren verwunderten Kommentaren, wie so etwas passieren könne, deaktiviert die Tiktokerin schliesslich am Mittwoch die Kommentarspalte unter den Videos und bezieht in einem neuen Video Stellung. «Ich sage nicht, dass ich keinen Fehler gemacht habe, sondern lediglich, dass ich nicht mit einer solch hohen Strafe gerechnet habe.» Sie sehe ein, dass das Wendemanöver keine besonders schlaue Idee gewesen sei.
Immer wieder Wendemanöver
Im Gotthard kommt es immer wieder zu krassen Wendemanövern. Im Juni 2022 verursachte ein 60-jähriger Automobilist durch erratische Fahrmanöver im Gotthard-Strassentunnel zwei brenzlige Situationen. Zweimal wendete er, einmal am Nordportal und einmal mitten im Tunnel. Laut der Polizei kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen.
Im April wendete ein Deutscher im Gotthardtunnel. Zu allem Übel hatte der Verkehrssünder auch keine gültige Vignette an seinem Auto. Ihn erwartet eine bedingte Geldstrafe von 2000 Franken. Zusätzlich muss der Mann eine Busse von 800 Franken plus die Verfahrenskosten von 650 Franken berappen.