In einigen Städten muss man für das Autofahren zusätzliche Gebühren bezahlen. So zum Beispiel in London, wo ein Autolenker pro Tag umgerechnet 16.70 Franken Staugebühr bezahlt. Wirft man jedoch einen Blick auf den Stadtstaat Singapur, erscheint dieser Betrag gar nicht mehr so hoch.
Denn in Singapur braucht man ein «Certificate of Entitlement» (COE) – ein Zertifikat, das zum Kauf und Besitz eines Autos berechtigt. Wie «t3n» berichtet, wurde dieses bereits in den 90er-Jahren eingeführt, um einen Verkehrskollaps zu verhindern.
Begrenzte Anzahl der Zertifikate
Doch das Angebot ist deutlich geringer als die Nachfrage: Für die sechs Millionen Einwohner des Stadtstaates stehen nur 950'000 COE zur Verfügung. Das treibt den Preis in die Höhe. Eine Möglichkeit ist der Verkauf von Zertifikaten – sonst wird nur eines frei, wenn ein Auto abgemeldet wird.
Obwohl das durchschnittliche Jahreseinkommen in Singapur mit 120'000 Dollar hoch ist, müssen laut «Spiegel» satte 106'000 Dollar für eine Autolizenz bezahlt werden. Hinzu kommt die derzeit anhaltende Inflation nach einer langen Boomphase.
Lohnt sich ein Auto überhaupt?
Laut Berechnungen von Reuters kostet ein Toyota Camry Hybrid in Singapur insgesamt 183'000 Dollar, inklusive Kaufpreis, Zulassungsgebühren und Steuern. Im Vergleich dazu beträgt der Preis für das gleiche Modell in den USA nur rund 29'000 Dollar.
Derart hohe Kosten für die Erlaubnis, ein Auto zu besitzen, klingen nicht gerade verlockend. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob ein Auto überhaupt sinnvoll ist. Singapur ist so übersichtlich, dass man schnell von einem zum anderen Ende der Insel gelangen kann. (gs)