Drei Tote nach Schiesserei in Wisconsin
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An christlicher Schule:Drei Tote nach Schiesserei in Wisconsin

15-Jährige tötet Lehrer und Mitschüler in Wisconsin
Die kranke Welt von Todesschützin Natalie R.

Nach dem Amoklauf an einer christlichen Schule in den USA werden immer mehr Informationen über die Schützin Natalie R. bekannt. Neue Details geben Einblick in die kranke Welt der Teenagerin.
Publiziert: 18.12.2024 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2024 um 15:50 Uhr
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Natalie R. lief am Montag Amok an einer christlichen Schule in den USA. Jetzt geben Profile im Internet Einblick in ihre Welt. Hier ist sie auf einem Schiessstand zu sehen.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • 15-jährige Schülerin erschiesst zwei Menschen und sich selbst in Wisconsin
  • Mädchen hatte Faszination für frühere Amokläufe und Waffen
  • Zwölf Mitschüler und ein Lehrer wurden beim Columbine-Massaker 1999 getötet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Sie ging zur Schule, wie jeden Tag. Doch an diesem Montag eröffnete Natalie R.* (†15) mit einer Pistole das Feuer auf ihre Mitschüler und Lehrer. Ein Teenager und ein Lehrer wurden dabei getötet. Danach richtete sich R. selbst. Zwei weitere Schüler kämpfen derzeit im Spital um ihr Leben. 

Der Angriff ereignete sich an der Abundant Life Christian School, einer christlichen Privatschule in Madison im US-Bundesstaat Wisconsin. Bislang waren die Hintergründe unklar.

Doch Fotos und Online-Konten von R., die jetzt nach und nach auftauchen, zeigen: Das Mädchen hatte eine unheimliche Faszination für vergangene Amokläufe. Das berichtet die «New York Post». Darunter zum Beispiel eine Obsession mit Eric H.*, einem der Amokschützen des Columbine-Schulmassakers. Er und sein Kollege waren schwarz gekleidet und schwer bewaffnet am 20. April 1999 in die Schule eingedrungen und hatten zwölf Mitschüler und einen Lehrer getötet. Danach nahmen sie sich das Leben. 

Bilder von Waffen und Amokläufen

Ein Foto, das jetzt aufgetaucht ist, zeigt R. auf einem Schiessstand. Sie trägt ein T-Shirt der deutschen Band «KMFDM». Dabei handelt es sich um die Lieblingsband des Columbine-Schützen. Die Abkürzung des Bandnamens steht für «Kein Mehrheit für die Mitleid».

Überhaupt soll sie sich intensiv mit Amokläufen beschäftigt haben. Nicht nur in den USA, sondern weltweit. Zum Beispiel mit einem Messerangriff in einer schwedischen Schule 2015. Gleichzeitig kannte sich R. sehr gut mit Waffen aus. Auf einem Profil soll sie zahlreiche Bilder von Waffen veröffentlicht haben. Dazu immer wieder Aufnahmen von früheren Amokläufen.

Dann wiederum gab es auch eine andere Seite des jungen Mädchens. Keine Gewalt, kein Hass. So ist sie auf Fotos zu sehen, die zeigen, wie R. unbeschwert in die Kamera lacht und mit zwei Hunden spielt. Wie aus R. eine Amokläuferin werden konnte, ermittelt nun die Polizei. Es gibt erste Hinweise, dass Mobbing eine Rolle gespielt haben könnte.

«Ich habe angefangen, Menschen und die Gesellschaft zu hassen»

Nach der Horror-Tat wurde ein Manifest gefunden. Ob es tatsächlich von R. verfasst wurde, ist noch unklar und wird geprüft. Darin heisst es: «Ich habe angefangen, Menschen und die Gesellschaft zu hassen. Aber es ist wirklich nicht meine Schuld, das war es nie. Aber alles, was sie und die Welt mit mir gemacht haben, war, mich zu ärgern und zu ärgern. Sie haben mich in die Ecke gedrängt, ohne mir irgendwie helfen zu können.»

Ebenfalls wird geprüft, wie das Mädchen an die Waffe kam. Sowohl in Wisconsin als auch auf Bundesebene ist der Besitz einer Schusswaffe grundsätzlich für Personen unter 18 Jahren verboten.

* Namen bekannt 

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